Cali

Cali

Donnerstag, 28. November 2013

Die Woche vor den Ferien

Ab nächster Woche haben die Schüler hier Ferien, da das Schul- und Kalenderjahr zu Ende geht. Sie haben dann ganze zwei Monate Ferien. Diese Woche haben die Ferien für einige schon mehr oder weniger angefangen, da momentan nur noch die Schüler zur Schule müssen, die sehr schlecht sind. Bei unter 50 Punkten müssen sie die Klasse wiederholen, und die Schüler, die jetzt noch hier sind, haben so 50-55 Punkte und müssen demnach immernoch bangen. Sie kommen in die Schule und bekommen gesagt, dass sie doch den Stoff nachholen sollen, aber im Grunde genommen wissen weder die Schüler, noch die Lehrer, was sie machen sollen, da sie keine wirklichen Aufgaben haben. So endet es oft darin, dass sich Schüler Laptops holen und den ganzen Vormittag bei Facebook verbringen. 

Die Elfer, also der älteste Jahrgang, sind schon mit der Schule durch. Sie haben Samstag ihre Abschiedsfeier, die ähnlich wie in Deutschland abläuft. Sie bekommen ihre Abschlusszeugnisse überreicht und die ganze Familie ist da und alle sind sehr feierlich gekleidet.
Da ich als Lehrerin auch eingeladen bin, aber keine schönen Sachen mit nach Kolumbien genommen habe, war ich Samstag für diesen Anlass schon shoppen! Ich war mit Steffi, einer Mitfreiwilligen, im wohlhabenden Süden Calis in einem riiiiiesigen centro comercial, einen Einkaufszentrum, und habe nach einen Kleid gesucht. Nach Stunden vergeblichem Suchens habe ich letztendlich doch ein sehr schönes Kleid gefunden. Und ich freue mich jetzt schon darauf, es Samstag tragen zu können! :)
Es gibt neben den "normalen" Schülern noch die Schüler des nocturnos, also die Abendschule mit den Erwachsenen. Diese haben jetzt, ich glaube, nächstes Wochenende, auch ihren Abschluss und hatten deshalb heute ein Abschiedstreffen in dem Haus einer Frau, die auch zur Abendschule geht. Sie hat gekocht und alle Schüler und fast alle Lehrer der nocturno waren da. Außerdem noch ein paar Nachbarn. Das Wohnzimmer/Küche war mit ca. 35 Leuten auf jeden Fall gut gefüllt. Wir haben Spiele gespielt, getanzt, gelacht und hatten einfach eine schöne Zeit zusammen. Wir sind um 4 losgefahren und der Plan war wohl ursprünglich so, dass von 4-5 das Wichteln stattfindet und von 5-6 gegessen wird. Letztendlich kamen die meisten Leute erst gegen halb 6. Dann wurden Spiele gespielt und ich habe viel mit der Tochter der Frau gespielt. Es folgte, dass einige Leute getanzt haben und so um ca. 8 Mit dem Wichteln begonnen wurde. Um 9 gab es dann auch endlich essen, sodass alle so gegen viertel nach 10 Richtung nach Hause aufgebrochen sind. So werden aus geplanten 2 Stunden doch ganz schnell 6. 

Aber es war nicht ganz so schlimm, weil ich, neben den ganzen lieben Einwohnern, auch noch Bele bei mir hatte. Sie ist meine Vorgängerin, auch eine deutsche Freiwillige, an der Schule und ist Sonntag angereist, um nochmal 2 Monate hier in Kolumbien zu verbringen. Ich wusste zwar, dass sie kommt, aber nicht genau wann. Dementsprechend habe ich noch nicht mit ihr gerechnet und war total überrumpelt und verwirrt, als mich auf einmal jemand auf Deutsch in der casa in Montanitas ansprach. Aber es ist ziemlich cool, weil ich mal nicht nur auf mich gestellt bin und bei Vokabelfragen auch mal nachfragen kann.

Fotos von dem Abend (ich habe ungefähr 124982372918724, weil die Kinder dauernt mit meiner Kamera losgezogen sind) werde ich in den nächsten Tagen hochladen. Es ist gerade schon spät und ich muss ja morgen wieder früh raus und fleißig sein :)

Donnerstag, 21. November 2013

Cali ist tatsächlich gefährlich!

Auch wenn ich es lange vergessen habe: Cali ist wirklich gefährlich. Noch Freitag haben wir in der Reunion von den Mitarbeitern der Reunion gesagt bekommen, dass es in der Weihnachtszeit besonders gefährlich hier ist, da viele Menschen rauben, um Geld für Weihnachtsgeschenke zu haben. Es wurde besonders vor zwei Motorradfahrern gewarnt, die sich oft in der Nähe der WG aufhalten. Etwa eine Stunde später sind wir in einen Park in der Nähe der einen Freiwilligen-WG gegangen, um dort ein Bild von allen Freiwilligen zu machen. Von dort aus konnten wir sehen, wie genau vor dr Haustür ein Mann von zwei Motorradfahrern ausgeraubt wurde. Es war komisch, mitzubekommen, wie hier, in unserer Heimat, ein Mann ausgeraubt wurde. Danach habe ich mich wieder genauso unsicher und unwohl gefühlt, wie in den ersten Tagen, als wir hier ankamen. 

Am Dienstag hatte ich ja Geburtstag, und ich muss sagen, dass ich noch nie einen langweiligeren Geburtstag hatte! Leider war an dem Tag nicht mal regulär Schule, sodass ich den ganzen Tag nichts zu tun hatte. Ich wollte die freie Zeit dazu nutzen, viel mit meiner Familie in Deutschland zu telefonieren, aber leider hat mir die schlechte Internetverbindung einen Strich durch die Rechnung gemacht. So konnte ich nur ab und zu, wenn das Internet es gerade mal zu ließ, telefonieren. Nachmittags gab es Fußball. Sowohl kolumbianisch, gegen Holland, im Fernsehen, als auch Deutschland gegen England per Liveticker im Internet. 
Es ist echt cool zu sehen, dass immer, wenn Kolumbien ein Fußballspiel hat, sehr, sehr viele Leute mit Trikots oder Kolumbien T-Shirts in die Schule kommen. Auch wenn sie das Spiel nicht sehen können, weil sie noch Unterricht haben, sind sie so in Gedanken immer beim Spiel. Ich brauche definitiv und ganz bald auch so ein Trikot!

Ich hoffe, dass dieses Wochenende ein bisschen mehr passiert, damit ich euch mal wieder mehr berichten kann! :)

 

Donnerstag, 14. November 2013

Alltag kehrt ein

Ihr Lieben, ich hoffe ihr seid nicht böse oder enttäuscht, dass meine Einträge immer seltener werden. Aber inzwischen ist nunmal der Alltag eingekehrt. 

Das soll nun nicht heißen, dass sich alles eingependelt hat und nun reibungslos funktioniert. Es herrscht immernoch absolutes Chaos hier, und das wird sich mit Sicherheit auch niemals ändern. Dauernd fallen irgendwelche Lehrer aus und ich darf Unterricht in irgendwelchen Fächern geben, die ich selbst überhaupt nicht beherrsche. Und Mittwoch, also gestern, war ich wieder in einer der Außenschulen, obwohl ich garnicht hätte dort sein müssen. Es hatte einfach jeder geglaubt, dass der andere mir das schon sagen wird, und nachher hat es eben niemand getan. Nun habe ich aber dem einen Lehrer meine Handynummer gegeben, damit er mir schreibt, wenn ich mal nicht zur Schule muss. Ich hoffe, er wird sich dann tatsächlich mal melden :)

Als ich Dienstag Aufsicht in der sechsten Klasse hatte, habe ich eigentlich gedacht, dass ich ihnen Englischunterricht geben kann. Die Lehrerin meinte, ich solle ihnen Bücher geben, die sie dann lesen. Ich habe mich schon gewundert, wieso die Schule so viele Bücher auf Englisch hat, bis ich merkte, dass die Schüler spanische Bücher lesen sollten. Es war dann ziemlich schwer, die Schüler tatsächlich ruhig zu bekommen und zum lesen zu animieren. Aber nach 20 Minuten, als ich mehrere Schüler umgesetzt habe und einen sehr lauten Jungen vor die Tür zum Lesen gesetzt habe, war es tatsächlich für eine viertel Stunde ruhig, was mich wirklich stolz gemacht hat!

Sonntag gab es in der Schule eine Veranstaltung, weshalb ich auch schon Sonntag früh um halb 7 in Cali aufgestanden bin, um um 9 in der Schule zu sein. Es gab Fußball und Laufwettbewerbe, Musik, Essen und Bingo. Morgens war noch nicht so viel los, doch gegen 3 war die Veranstaltung gut besucht. Das Bingospielen hat viele Menschen angezogen, und dementsprechend viel Spaß hat es gemacht, zu spielen. Für die Gewinner gab es Gewinne wie Töpfe und Pfannen. Nach der Veranstaltung gab es eine Fiesta in einer Bar, wo bis in die Nacht hinein getrunken, getanzt und gelacht wurde. Zum Glück war Montag frei, sodass wir alle ausschlafen konnten!

Samstag Abend war ich mit 2 Mitfreiwilligen, glaubt es oder nicht, im Ballett!
Die Karten haben nur 5000 Pesos, also läppische 2 Euro gekostet. Zwar konnten wir nicht durch den imposanten Haupteingang des Theaters gehen, sondern durch den Seiteneingang, den Eingang für den Pöbel sozusagen, der mehr einem Notausgang glich als alles andere. Dort ging es bis ganz nach oben. In dem Moment, als ich den Raum betrat, wusste ich auch, warum die Karten so billig waren. Denn man konnte garnichts sehen! Aber wir haben uns dann Plätze gesucht, von denen man zentral auf die Bühne gucken konnte, und von dort war der Blick unerwartet gut. Das Ballett an sich hat mir gut gefallen, allerdings konnte ich mich nicht ganz auf die Atmosphäre und die Geschichte einlassen, da es mein erstes Mal in einem Ballett war. Aber wenn wieder eine Gruppe in Cali tanzt, möchte ich auf jeden Fall wieder hin!


Pure Lebensfreude!
Eeeso es como sentemos aqua! :)





 

Donnerstag, 7. November 2013

verlängertes Wochenende

Wie schön, dass es hier momentan so viele verlängerte Wochenenden gibt. :)
Das liegt nebenbei daran, dass es in Kolumbien wohl ein Gesetz gibt, das besagt, dass jeder Feiertag, der auf das Wochenende fällt, auf den darauffolgenden Montag verschoben wird. Ich muss sagen, dass ich dieses Gesetz garnicht mal so schlecht finde. :)


Freitag Abend waren wir in einem kleinen Kino bei uns in San Antonio. Es ist im Grunde genommen eine Art Bistro oder Restaurant, an dem ein kleiner Kinosaal mit ca. 25-30 Plätzen angrenzt. Jeden Abend um 19:30 Uhr gibt es einen Film zu einem bestimmten Thema. Momentan ist das Thema "Die Klassiker der Jahrzehnte" oder so, da es jeden Montag einen Film aus den 60er Jahren, Dienstags einen Film aus den 70ern usw. gibt. Freitags gibt es momentan Filme aus den 00ern, und diesen Freitag lief der Pianist. Wir mussten keinen Eintritt bezahlen, allerdings etwas verzehren. Also habe ich im Grunde genommen 2 Euro für Eintritt
und einen Saft bezahlt. Der Film war auf Englisch mit spanischem Untertitel und es hätte so schön sein können, wenn die Aireacondicionado (sorry, mir fällt das deutsche Wort nicht ein!) und nicht über die gesamte Länge des Films die kalte Luft in den Nacken gepustet hätte. Aber wir haben es überlebt. 

Samstag Abend gab es eine Halloween Party in einer Einsatzstelle eines Mitfreiwilligen. Leider konnte ich mich Samstag Mittag erst um ein Kostüm kümmern, weshalb dieses nicht besonders einfallsreich war. Aber ich habe mich mit 2 anderen Freiwilligen zusammengetan und ein Gruupenkostüm (kann man das so sagen?) kreiert. Der Abend war ziemlich spaßig und wir haben viel getanzt.

Sonntag stand wieder Sport auf dem Programm. Durch das verlängerte Wochenende musste ich mich dann nicht schon, wie sonst immer, um viertel nach 1 auf den Weg nach Montanitas machen, sondern konnte den Sonntag in Cali in Ruhe genießen. Abends haben wir schön gekocht. Und wie! Wir haben zu 3. einige Zutaten gekauft. Darunter auch Fleisch! Ich war die "Glückliche", die das Huhn auseinander nehmen musste. Es war sau ekelig, hat sich aber voll gelohnt, da das Fleisch im Essen nachher umso geiler war. Endlich mal wieder ordentlich Fleisch! Abends haben wir uns noch zu 5. zusammengetan und einige mexikanischen Film geguckt. Es ist ziemlich cool zu merken, dass man inzwischen schon einiges mehr versteht als noch vor anderthalb Monaten. 






Den freien Montag haben wir dazu genutzt, schwimmen zu gehen. In einem Freibad. Im November. Wenn man sich das mal so überlegt, ist das ziemlich schräg. Aber hier ist eben alles möglich :)

Die Woche war dann wieder gewohnt planlos. Es passiert eigentlich täglich, dass irgendwelche Stunden verschoben werden oder ganz ausfallen, und ich davon nichts weiß. So musste ich Dienstag Kunstunterricht (!!!) geben. Eigentlich stand auf meinem Stundenplan Englisch, aber meine Kollegin hatte vergessen, ihnen zu sagen, dass sie ihre Englisch Hefte mitbringen müssen. Und weil jede Lehrerin an diesem Tag krank war und die Klasse 2 Stunden Kunst mit ihr gehabt hätten, durfte ich dann spontan einspringen. Jeder von euch, der mir zumindest ein Bisschen nahe steht, weiß, dass ich überhaupt gaaaaaaaaarnicht künstlerisch begabt bin. Aber irgendwie, mit "Malt euren Namen" und Kettlers Hauszeichnentechniken haben ich die 2 Stunden heil überstanden. Allerdings nur knapp, da es zwischenzeitlich eine Papierkugelschlacht im Klassenraum gab. Als ich irgendwann, so nach 10 Minuten, alle zerknüllten Blätter eingezogen hatte und sie in der Pause zum Mülleimer ins "Sekretariat" gebracht habe, da im Klassenraum kein Mülleimer war, hat die Direktorin mich damit gesehen. Sie war ziemlich sauer auf die Schüler und ist dann mit in den Unterricht gekommen, um den Schülern nen Einlauf von wegen Respekt usw. zu geben. Allerdings hat es für die Stunden nicht mehr allzu viel gebracht. Aber was erwartet man bei einer sechsten Klasse?

 Nachdem ich den Mittwoch in San Jose unerwarteterweise wirklich gut überstanden habe, saß ich nach dem Unterricht draußen und habe auf den Bus gewartet. Aber leider waren die Schüler in der Klasse neben mir so laut, dass ich den Bus nicht gehört habe. Als ich ihn dann sah, führ er gerade an der Schule vorbei. Alles laufen und winken meinerseits hat leider nicht mehr geholfen, sodass ich den Bus verpasst habe. Zu allem Überfluss fing es dann auch noch wie aus Eimern an zu gießen. Ich ging in die Schule, um dort auf den nächsten Bus zu warten, der 2 Stunden später fahren sollte. Ja, hier in Kolumbien muss man sehr viel warten! Das Gewitter war furchtbar laut, was ja aber auch kein Wunder ist. Schließlich bin ich hier fast 2000 m näher an den Gewitterwolken dran als Zuhause. Die Blitze sind riesig und der Donner ohrenbetäubend. Zwischenzeitlich muss die Schule sogar irgendwas abbekommen haben, da es auf einmal ziemlich laut knallte und die Lampe aufblitzte. Letztendlich musste ich aber doch nur eine Stunde warten, da irgendeine Frau mit dem Jeep kam und mich und eine andere Lehrerin mitnahm. 

Am Wochenende hatte einer meiner Kollegen in Cali einen Unfall mit seinem Motorrad. Er sah ziemlich mitgenommen aus, scheint aber nicht allzu viel abbekommen zu haben. Sein Zeh ist gebrochen, ein Finger zweifach genäht und er humpelt ein wenig. Aber wenn man sich vor Augen führt, wie chaotisch der Verkehr in Cali ist, kann man froh sein, dass nichts schlimmeres passiert ist!

Diese Woche ist mir klargeworden, dass ich mit meinen Fortschritten in Spanisch ziemlich zufrieden sein kann. Es ist zwar lange noch nicht perfekt, aber aber kann inzwischen schneller sprechen und muss nicht mehr über jedes Wort nachdenken, was ich sagen möchte. Die Schüler verstehen mich auch einigermaßen im Unterricht. Es ist schön, endlich zu verstehen und verstanden zu werden! :)

Freitag, 1. November 2013

Planlos

Diese Woche wurde mir einige Male klar, was es heißt, in Kolumbien zu sein und wie sehr man sich auf Aussagen der Kolumbianer verlassen kann. Nämlich garnicht! :D

Montag früh bin ich pünktlich um 10 vor 6 aufgestanden, weil ich um halb 7 den Bus nach Chocho nehmen musste. Als ich gegen 7 an der Schule ankam, war noch kein Schüler da, was mich gewundert hat, da zu der Zeit normaleriwese schon ca. 5 Schüler vor der Schule warten. Ich hab mir aber nichts weiter dabei gedacht, und mich vor die Schule gesetzt und gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Nach ca. einer halben Stunde habe ich endlich eine Schülerin mit ihrem Vater gesehen und mich schon gefreut. Bis der Vater mir sagte, dass heute wegen einer Reunion keine Schule sei. Aber leider kam vorher niemand der Lehrer etc. auf die Idee, mir das zu sagen. Ich habe es aber mit Humor aufgenommen und darüber gelacht. Auch, wenn ich nicht wusste, wann ein Bus zurück fahren würde, bzw., dass ein Bus erst 4 Stunden später fahren wird. Aber ich hatte das Glück, dass nach ein paar Minuten mein Kollege mit dem Mofa an der Schule vorbeifuhr um seine Tochter zur Babysitterin zu bringen, und mich sah, aufgabelte und mit nach Montanitas nahm, wo er auch hin musste. Hätte ich ihn nicht getroffen, hätte ich mindestens 2 Stunden auf den nächsten Bus warten können.

Dienstag habe ich gedacht, dass ich das erste Mal in Montanitas unterrichten dürfte. Aber letztendlich saß ich nur mit im Unterricht und habe einem Lehrer beim Unterrichten zugucken "dürfen". Danach gab es einen Vortrag vom roten Kreuz zum Thema Sicherheit in der Schule. Obwohl ich eigentlich lieber unterrichten wollte, war er ziemlich interessant.

Mittwoch Abend sollte ich eigentlich Englischunterricht an die Erwachsenen geben. Als ich dann um halb 7 in die Schule kam, war aber kein Englischunterricht, sondern irgendein Bastelkurs mit der Sekretärin. Nachdem ich Mitwoch endlich (!!!!!) meinen entgültigen Stundenplan bekommen hatte, war ich für Donnerstag endlich mal verbindlich für den Unterricht eingeteilt.
Mein Unterricht sollte um 8 Uhr starten, aber da durch den starken Regen in der Nacht und den Nebel um 8 4 Lehrer noch nicht in der Schule war, und es offensichtlich nicht möglich ist, dass die anderen 10 Lehrer schon mit ihrem Unterricht starten während 4 Klassen noch etwas auf ihre Lehrer warten müssen, ging der Unterricht erst gegen halb 9 los. Deshalb hat meine Kollegin mit mir die Stunde getauscht, sodass mein Unterricht um 9 anfing.
Ich hatte die 6. Klasse in Englisch. Allerdings meinte meine meine Kollegin, dass ich Deutsch unterrichten soll. Also habe ich das gemacht. Ich musste dann aber von ganz vorne starten,weil sie noch nie deutsch in der Schule hatten. Aber es war supercool! 

Danach hatte ich eigentlich die 9. Klasse in Englisch, aber stattdessen kam einfach mal die 10. Klasse, der ich dann auch deutsch beibringen sollte. Also das gleiche Spiel nochmal!
Nach der Mittagspause um 10 nach 12 sollte ich eigentlich der 11. Klasse Deutschunterricht geben, aber zu der Stunde hat es garnicht erst geklingelt. Also fiel die Stunde aus.


Als ich Freitag, also heute, in Santa Ines aus dem Bus stieg, wurde ich bereits von 3 Schülerm empfangen, die mir sagten, dass heute kein Unterricht stattfinden würde. Stattdessen gehe die Klasse schwimmen. Ich habe erst für eine Sekunde überlegt, gleich mit dem Bus weiter nach Cali zu fahren, habe den Gedanken dann aber gleich wieder verworfen. Stattdessen bin ich dann mit den Schülern die ca. 20 Minuten zum "Piscina" gegangen. Ich habe damit gerechnet, dass das ein Schwimmbad nach deutschen Vorstellungen ist. Stattdessen hat es mich eher an einen Pool in einem privaten Garten erinnert. Die "Piscina" war ca. 3,5x8 m groß, in das sich dann 25 Schüler gequetscht haben. Außerdem war es auch kein Schwimmunterricht, womit ich gerechnet, sondern einfach nur ein vergnügtes Planschen. Theoretisch hätte ich mit schwimmen können, weil ich zufälligerweise meinen Bikini für das Wochenende dabei hatte, allerdings war mir das dann doch ein bisschen zu
eng.

Ihr seht, ich kann mir hier im Grunde genommen in keiner Sache sicher sein. So langsam lerne ich, damit umzugehen. Aber für uns Deutsche ist das definitiv nicht einfach! :)