Cali

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Sonntag, 29. Dezember 2013

Weihnachten und die Feria de Cali

Weihnachten verlief leider doch anders als erwartet. Ich dachte, ich koennte mit meiner Coordinadora zu Hause feiern und somit mal ein richtig typisches Weihanchten erleben. Aber da sie sich leider nicht mehr, bzw erst an Heiligabend, bei mir gemeldet hat, habe ich dann doch mit ein paar Freiwilligen in der WG gefeiert. Die meisten waren irgendwo unterwegs, entweder mit Kollegen, Freunden oder der novia feiern, aber 6 einsame Maedchen hat es dann doch in der WG gehalten. Anne, Helena, Alice, Myriel, Naemi und mich. Wir hatten einen schoenen gemuetlichen, nach europaeischem Vorbild Abend, haben Lasagne gekocht und gemeinsam gespielt und gelacht. Um 8, als die Lasagne gerade im Ofen war, gingen 4 der 6 Maedchen zur nahegelegenden Kirche, weil wir der Meinung waren, dass die Kirche nunmal zum Heiligabend dazugehoert. Leider war es mal wieder typisch kolumbianisch, die Kirche fing 2 Stunden spaeter an als erwartet, sodass wir wieder nach Hause gingen. Auf dem Weg stiessen wir noch auf eine novena, die zwar in einem Privathaus stattfand, jedoch war das Fenster auf und eine andere Frau stand auch schon vor dem Fenster und machte mit. Die novenas finden 9 Tage vor Weihnachten taeglich abends statt und es wird aus der Bibel vorgelesen und gemeinsam gesungen. Somit also ein guter Kompromiss zur Kirche und wir sahen dabei zu und sangen, soweit es ging, mit. Als wir wieder in die casa kamen assen wir und danach fand eine kleine Bescherung statt. Allerdings packten wir nur die Geschenke aus, bei denen sowohl der Schenker als auch der Beschenke anwesend waren. Die anderen Geschenke, hauptsaechlich Wichtelgeschenke, packten wir am 25. alle gemeinsam aus.

Das Beste war, dass es fuer jeden von uns mindestens ein Geschenk gab, von denen niemand wusste, von wem es ist. Drin waren Teller, Glaeser und vor allem scharfe Messer!!! Wir wissen bis heute nicht, wer dafuer verantwortlich ist, aber wir waren wirklich heilfroh fuer diese Geschenke. Denn leider herrscht bei uns im Haus chronischer Geschirr- und Besteckmangel.

Ich bekam von meinem Wichtel Anna ein selbstgemachtes Buch, was supercool ist, weil ich bald schon mein 2. Tagebuch vollgeschrieben habe. Leider komme ich in letzer Zeit durch die viel Arbeit kaum dazu, viel Tagebuch zu schreiben .. Ausserdem bekam ich von meiner supertollen Mitbewohnerin Myriel einen Gutschein fuer 12 Pandebono, die sie mir von der panaderia abholt. Dieses Geschenk hat eine superwitzige Vorgeschichte, die ich hier jedoch nicht weiter ausfuehren werde. :)


Am 2. Weihnachtstag konnte ich nicht ausschlafen, da er hier kein Feiertag mehr ist. Stattdessen mussten 3 Mitfreiwillige und ich um 7 bei der Arbeit sein, um uns mit einem Architekten zu treffen, dem wir bei einem Modell geholfen haben. Eigentlich wollte er schon Heiligabend in Cali sein, da er von ausserhalb kam, aber er hatte sich um 1 Tag verspaetet. Und auch an diesem Morgen ueberwiegte die kolumbianische Gelassenheit und so warteten wir 2 Stunden ohne Arbeit auf den Architekten, bis der dann um 9 Uhr vollkommen gelassen ankam. Aber darueber regen wir uns inzwischen schon garnicht mehr auf. :)

Am 25.12 startete die Feria de Cali. Diese findet jedes Jahr vom 25.-30.12 hier in Cali statt. Die caleños stehen Kopf und muessen auch nur Halbtags arbeiten, um Nachmittags zur Feria gehen zu koennen. Die feria ist eine Art grosses Salsa Festival, bei dem jeden Tag Umzuege durch die Stadt stattfinden, wie z.B. von Tanzschulen, Oldtimer usw. Abends sind in verschiedenen Orten der Stadt Konzerte, die meist bis tief in die Nacht gehen. Weil wir uns nichts von der Feria entgehen lassen wollen, war ich bisher taeglich irgendwo auf der Feria und habe in dieser Woche wohl einen groesseren Teil meines Taschengeldes ausgegeben, als in den vergangenen 3 Monaten insgesamt. Aber ich muss sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat, denn diese Woche war definitiv supertoll! :) 


Montag, 23. Dezember 2013

Advent, Advent...

... ein Lichtlein brennt! Und tatsächlich ist es bei uns nicht nur ein Lichtlein, sondern ganz viele. Das liegt zum einen daran, dass in unserem Esszimmer momentan das große Licht kaputt ist und wir deshalb ab halb sieben Uhr abends Kerzen anmachen müssen, um sehen zu können, was wir essen. Und zweitens wollen wir hier ja auch ein bisschen Weihnachtsstimmung haben. Deshalb haben wir einen Adventskranz und sogar einen Weihnachtsbaum! Zwar keine Tanne, aber immerhin. :)
Diesen haben wir aus einem Dorf in der Nähe Calis. Geschmückt haben wir ihn mit Weihanchtskugeln, die eine Freiwillige von Kollegen geschenkt bekommen hat und die natürlich knallbunt sind, getrockneten Orangenschreiben und selbstgemachtem Weihnachtsschmuck. Es ist wirklich schön geworden!

Zum 4. Advent haben wir ein großes Adventsessen für alle Freiwilligen organisiert. Es gab richtig gutes, deutsches (!!!) Essen. Zwiebelbraten mit Rotkohl und Semmelknödeln. Wir haben zwar Stunden gebraucht, um das alles vorzubereiten, aber, glaubt es mir, diese Mühe hat sich gelohnt! Es war eine wunderschöne Atmosphäre, da alle im gemütlichen Licht beieinander saßen und alle glücklich waren. Es fühlte sich schon fast wie Heilig Abend an.

Danach gab es noch selbstgemachten Karamel- & Schokopudding
als Dessert und die, die noch Lust hatten, haben noch Kevin allein zu Haus geschaut. Es war definitiv einer der schönsten Abende, den ich hier erleben durfte! :)


Mittwoch, 18. Dezember 2013

Wochenende

Das Wochenende nach der anstrengenden Woche war umso schöner als die letzten.

Freitag hatte eine Mitfreiwillige Geburtstag, weshalb wir alle bei uns im Haus waren. Wir haben gesungen und gelacht und hatten echt Spaß, auch wenn es sich, natürlich, bei 29 Freiwilligen ziemlich zerläuft und wir nicht alle immer zusammensaßen. Wir sind abends noch Salsa tanzen gegangen, was mal wieder echt cool war, weil wir mit echt vielen zusammen unterwegs waren. Wir waren lange unterwegs und dementsprechend lange habe ich Samstag geschlafen. Nachdem ich um halb 12 aufgestanden bin und gefrühstückt habe, haben 3 Mitfreiwilligen und ich Plätzchen gebacken, um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Wir haben fast 5 Stunden gebacken und hatten Weihnachtsmusik an, aber leider kam trotzdem nicht wirklich Weihnachtsstimmung auf. Vielleicht lag es an den 30° Außentemperatur. Außerdem haben wir einen furchtbaren, viel zu kleinen Backofen, weshalb es dementsprechend lange gedauert hat, alle Plätzchen zu machen. Schließlich hatten wir 4 verschiedene Sorten.

Aber es war trotzdem ein schöner Tag, weil wir viel Spaß beim Backen hatten. Danach sind wir noch in ein Restaurant gegangen und haben Quesadillas gegessen und Saft getrunken. DIe Säfte sind hier immer (!) frisch und dementsprechend so gut!
Sonntag ging es wieder zum Sport, der diesmal noch viel anstrengender ar als sonst schon immer, weil es diesmal sogar kleine Trampolins gab! Ein Mann stand vorne und hat die Sachen vorgemacht, die wir dann nachmachen sollten. Er selbst war schon mega durchgeschwitzt und seine ganzen Klamotten waren offensichtlich komplett nass. Aber bei 30° und stechender Sonne ist das schließlich kein Wunder.
Nachmittags habe ich mit 3 Mitfreiwilligen, mit denen ich auch die Plätzchen gemacht habe, auch noch Pizza gemacht. Selbstgemacht mit Hefeteig. Leider hatten wir nicht besonders viel Belag, weshalb jede Pizza gleich war. Aber das war kein Problem. Sie waren trotzdem mega lecker. Aber wir mussten mal wieder absolut improvisieren. 1., weil wir ja garkein Ofenblech im Haus haben. Wir haben dann Topfdeckel umgedreht und die Pizza darauf gemacht. 2. haben jeweils nur 2 Pizzen in den Ofen gepasst, die ja auch alle sehr klein waren. Dementsprechend viele Pizzen mussten wir machen, um satt zu werden. So haben wir letztendlich 2 Stunden Abendbrot gegessen. Aber es war super lecker!





Dienstag, 10. Dezember 2013

Arbeiten im Colegio de las aguas

Hallo ihr Lieben.
Ich entschuldige mich dafür, dass es so lange keinen Neuigkeiten von mir gab, aber in den letzten Tagen hatte ich viel zu tun.
Seit Montag arbeite ich im Colegio de las aguas in Montebello, da meine eigentliche Einsatzstelle ja momentan geschlossen ist, da Ferien sind. Dort arbeite ich mit Anne und Elisa, 2 Mitfreiwilligen, die auch nichts Anderes zu tun haben, in der Vieja. Das ist ein dreistöckiges Gebäude, das komplett aus Guadua-Bambus gebaut wurde. Dort müssen wir die Wände verputzen, Guadua verbauen, aufräumen und so weiter. Wir arbeiten dort aber nicht alleine, sondern assistieren den Talleres, den Auszubildenen, und den ausgelernten Guadua-Bauern. Heute haben wir bei dem Schneiden und anbringen der Guadua-Stämme geholfen. Das hieß, wir hielten die Stämme fest, während sie geschnitten wurden, damit sie nicht wegrutschen. Außerdem stemmen wir die Stämme beim Anbringen hoch, damit die Anderen diese Festschrauben können. Von dem Stemmen habe ich heute ziemlichen Mukelkater im Arm. Allgemein ist es wirklich anstrengend für mich, dort zu arbeiten, da ich ja in meiner Einsatzstelle in der Schule keine körperliche Arbeit leisten muss. Außerdem ist die Arbeitszeit länger als in der Schule und ich bin abends "erst" um halb 6 zu Hause. Aber das Arbeiten ist trotzdem total angenehm. Erstens, weil ich noch einige supertolle deutsche Freiwillige bei mir habe und es auch einfach mal wieder toll ist, mehr mit ihnen zu tun. Schließlich bin ich ja in meinem Bergdorf oft alleine und sehe die anderen Freiwilligen nur am Wochenende. Zweitens, weil die Talleres total lieb und echt lustig sind. Außerdem sind sie auch alle etwa in unserem Alter und es ist cool, mal etwas mit Kolumbianern in diesem Alter zu tun zu haben. Sonst sind ja meine Mitmenschen meist Schüler bis 16 oder Erwachsene ab 30 Jahren.
Das war nun erstmal eine kleine Auffrischung in Sachen Was ich hier mache. Ich hoffe, ihr seid nicht böse, aber mehr gibt es für heute nicht. Nach zwei Tagen auf dem Bau bin ich nunmal ziemlich müde. Und das geht nun noch 2 Wochen so weiter und dann heißt es wohl: Urlaub und Feria de Cali!

Sonntag, 1. Dezember 2013

Abschiedsfeier der Abiturienten

Nachdem ich keine 24 Stunden in Cali war, musste ich Samstag mittag um 12 schon wieder los Richtung Montanitas, da Nachmittags die Verabschiedung der Abiturienten war. Vorher wurde mir von Alice, einer Mitfreiwilligen, noch eine hübsche Frisur gezaubert. In solchen Momenten vermisse ich meine langen Haare, da man mit kurzen weitaus weniger machen kann.. Mein Bus in Yumbo hatte eine halbe Stunde Verspätung und ich wusste nicht, wann genau die Verabschiedung anfängt, weshalb ich ein bisschen Angst hatte, zu spät zu kommen. Allerdings war die Angst auch bald wieder verflogen. Immerhin habe ich inzwischen die Gelassenheit, was Pünktlichkeit angeht, einigermaßen übernehmen können und mache mir nun keinen Stress mehr wegen solchen Sachen. Durch eine Sms habe ich dann erfahren, dass es um 3 beginnt und letztendlich war ich um 3 Minuten vor 3 in Montanitas. War aber kein Problem, da ich von anderen Menschen erfuhr, dass um 3 alle da sein sollen, damit es um 4 beginnen kann. Letztendlich begann es um viertel nach 5! Das lag unter anderem daran, dass noch sehr viel vorbereitet werden musste, weil man hier offenbar nichts davon hält, alles schon ein paar Stunden vorher fertig zu haben, sondern es gerne bis zum Ende hinauszögert. Die Zeremonie war letztendlich echt schön. Auch die Tatsache, dass man hier Roben wie man sie sonst nur aus Amerika kennt, trägt, und dass es in der Kirche stattfand (wegen der Regenwahrscheinlichkeit) hat dem ganzen etwas echt Festliches verliehen.
Es hat sich nur echt gezogen. Wir saßen dort fast 2 Stunden. Alleine die 3 (!) Hymnen, die am Anfang gesungen wurden, nämlich die von Kolumbien, von Valle de Cauca (das "Bundesland") und von Cali, haben fast eine viertel Stunde in Anspruch genommen.

Obwohl mir alle vorher sagten, dass es ein ganz festliher Anlass ist, wo alle superhübsch gekleidet sind, habe ich mich doch ein bisschen overdressed gefühlt. Fast niemand außer
 mir kam im Kleid. Die Lehrer kamen zwar in Anzug und Krawatte, aber die Frauen hatten fast alle Hosen an. Viele der Angehörigen hatten sogar ganz normale Jeans an. Dementsprechend stach ich also ziemlich heraus mit meinem schönen Kleid und alle haben mich angeschaut, was mir ziemlich unangenehm war. 
Nach der Zeremonie in der Kirche gab es noch etwas zu Essen und danach eine dicke Party. Alle drei Bars, die es bei uns in Montanitas gibt, waren geöffnet und das ganze Dorf war dort, um zwischen den Bars hin und her zu pendeln.
Wir haben getrunken, getanzt und gelacht, und hatten echt Spaß. Besonders viel habe ich den Abend mit den Schülern gemacht. Wir haben viel geredet und hatten echt Spaß zusammen.
Wir haben noch lange, ich glaube, so bis 5 Uhr morgens gefeiert, und als ich endlich ins Bett kam, war ich wirklich kaputt! Aber es war ein richtig schöner Abend. :)






Donnerstag, 28. November 2013

Die Woche vor den Ferien

Ab nächster Woche haben die Schüler hier Ferien, da das Schul- und Kalenderjahr zu Ende geht. Sie haben dann ganze zwei Monate Ferien. Diese Woche haben die Ferien für einige schon mehr oder weniger angefangen, da momentan nur noch die Schüler zur Schule müssen, die sehr schlecht sind. Bei unter 50 Punkten müssen sie die Klasse wiederholen, und die Schüler, die jetzt noch hier sind, haben so 50-55 Punkte und müssen demnach immernoch bangen. Sie kommen in die Schule und bekommen gesagt, dass sie doch den Stoff nachholen sollen, aber im Grunde genommen wissen weder die Schüler, noch die Lehrer, was sie machen sollen, da sie keine wirklichen Aufgaben haben. So endet es oft darin, dass sich Schüler Laptops holen und den ganzen Vormittag bei Facebook verbringen. 

Die Elfer, also der älteste Jahrgang, sind schon mit der Schule durch. Sie haben Samstag ihre Abschiedsfeier, die ähnlich wie in Deutschland abläuft. Sie bekommen ihre Abschlusszeugnisse überreicht und die ganze Familie ist da und alle sind sehr feierlich gekleidet.
Da ich als Lehrerin auch eingeladen bin, aber keine schönen Sachen mit nach Kolumbien genommen habe, war ich Samstag für diesen Anlass schon shoppen! Ich war mit Steffi, einer Mitfreiwilligen, im wohlhabenden Süden Calis in einem riiiiiesigen centro comercial, einen Einkaufszentrum, und habe nach einen Kleid gesucht. Nach Stunden vergeblichem Suchens habe ich letztendlich doch ein sehr schönes Kleid gefunden. Und ich freue mich jetzt schon darauf, es Samstag tragen zu können! :)
Es gibt neben den "normalen" Schülern noch die Schüler des nocturnos, also die Abendschule mit den Erwachsenen. Diese haben jetzt, ich glaube, nächstes Wochenende, auch ihren Abschluss und hatten deshalb heute ein Abschiedstreffen in dem Haus einer Frau, die auch zur Abendschule geht. Sie hat gekocht und alle Schüler und fast alle Lehrer der nocturno waren da. Außerdem noch ein paar Nachbarn. Das Wohnzimmer/Küche war mit ca. 35 Leuten auf jeden Fall gut gefüllt. Wir haben Spiele gespielt, getanzt, gelacht und hatten einfach eine schöne Zeit zusammen. Wir sind um 4 losgefahren und der Plan war wohl ursprünglich so, dass von 4-5 das Wichteln stattfindet und von 5-6 gegessen wird. Letztendlich kamen die meisten Leute erst gegen halb 6. Dann wurden Spiele gespielt und ich habe viel mit der Tochter der Frau gespielt. Es folgte, dass einige Leute getanzt haben und so um ca. 8 Mit dem Wichteln begonnen wurde. Um 9 gab es dann auch endlich essen, sodass alle so gegen viertel nach 10 Richtung nach Hause aufgebrochen sind. So werden aus geplanten 2 Stunden doch ganz schnell 6. 

Aber es war nicht ganz so schlimm, weil ich, neben den ganzen lieben Einwohnern, auch noch Bele bei mir hatte. Sie ist meine Vorgängerin, auch eine deutsche Freiwillige, an der Schule und ist Sonntag angereist, um nochmal 2 Monate hier in Kolumbien zu verbringen. Ich wusste zwar, dass sie kommt, aber nicht genau wann. Dementsprechend habe ich noch nicht mit ihr gerechnet und war total überrumpelt und verwirrt, als mich auf einmal jemand auf Deutsch in der casa in Montanitas ansprach. Aber es ist ziemlich cool, weil ich mal nicht nur auf mich gestellt bin und bei Vokabelfragen auch mal nachfragen kann.

Fotos von dem Abend (ich habe ungefähr 124982372918724, weil die Kinder dauernt mit meiner Kamera losgezogen sind) werde ich in den nächsten Tagen hochladen. Es ist gerade schon spät und ich muss ja morgen wieder früh raus und fleißig sein :)

Donnerstag, 21. November 2013

Cali ist tatsächlich gefährlich!

Auch wenn ich es lange vergessen habe: Cali ist wirklich gefährlich. Noch Freitag haben wir in der Reunion von den Mitarbeitern der Reunion gesagt bekommen, dass es in der Weihnachtszeit besonders gefährlich hier ist, da viele Menschen rauben, um Geld für Weihnachtsgeschenke zu haben. Es wurde besonders vor zwei Motorradfahrern gewarnt, die sich oft in der Nähe der WG aufhalten. Etwa eine Stunde später sind wir in einen Park in der Nähe der einen Freiwilligen-WG gegangen, um dort ein Bild von allen Freiwilligen zu machen. Von dort aus konnten wir sehen, wie genau vor dr Haustür ein Mann von zwei Motorradfahrern ausgeraubt wurde. Es war komisch, mitzubekommen, wie hier, in unserer Heimat, ein Mann ausgeraubt wurde. Danach habe ich mich wieder genauso unsicher und unwohl gefühlt, wie in den ersten Tagen, als wir hier ankamen. 

Am Dienstag hatte ich ja Geburtstag, und ich muss sagen, dass ich noch nie einen langweiligeren Geburtstag hatte! Leider war an dem Tag nicht mal regulär Schule, sodass ich den ganzen Tag nichts zu tun hatte. Ich wollte die freie Zeit dazu nutzen, viel mit meiner Familie in Deutschland zu telefonieren, aber leider hat mir die schlechte Internetverbindung einen Strich durch die Rechnung gemacht. So konnte ich nur ab und zu, wenn das Internet es gerade mal zu ließ, telefonieren. Nachmittags gab es Fußball. Sowohl kolumbianisch, gegen Holland, im Fernsehen, als auch Deutschland gegen England per Liveticker im Internet. 
Es ist echt cool zu sehen, dass immer, wenn Kolumbien ein Fußballspiel hat, sehr, sehr viele Leute mit Trikots oder Kolumbien T-Shirts in die Schule kommen. Auch wenn sie das Spiel nicht sehen können, weil sie noch Unterricht haben, sind sie so in Gedanken immer beim Spiel. Ich brauche definitiv und ganz bald auch so ein Trikot!

Ich hoffe, dass dieses Wochenende ein bisschen mehr passiert, damit ich euch mal wieder mehr berichten kann! :)

 

Donnerstag, 14. November 2013

Alltag kehrt ein

Ihr Lieben, ich hoffe ihr seid nicht böse oder enttäuscht, dass meine Einträge immer seltener werden. Aber inzwischen ist nunmal der Alltag eingekehrt. 

Das soll nun nicht heißen, dass sich alles eingependelt hat und nun reibungslos funktioniert. Es herrscht immernoch absolutes Chaos hier, und das wird sich mit Sicherheit auch niemals ändern. Dauernd fallen irgendwelche Lehrer aus und ich darf Unterricht in irgendwelchen Fächern geben, die ich selbst überhaupt nicht beherrsche. Und Mittwoch, also gestern, war ich wieder in einer der Außenschulen, obwohl ich garnicht hätte dort sein müssen. Es hatte einfach jeder geglaubt, dass der andere mir das schon sagen wird, und nachher hat es eben niemand getan. Nun habe ich aber dem einen Lehrer meine Handynummer gegeben, damit er mir schreibt, wenn ich mal nicht zur Schule muss. Ich hoffe, er wird sich dann tatsächlich mal melden :)

Als ich Dienstag Aufsicht in der sechsten Klasse hatte, habe ich eigentlich gedacht, dass ich ihnen Englischunterricht geben kann. Die Lehrerin meinte, ich solle ihnen Bücher geben, die sie dann lesen. Ich habe mich schon gewundert, wieso die Schule so viele Bücher auf Englisch hat, bis ich merkte, dass die Schüler spanische Bücher lesen sollten. Es war dann ziemlich schwer, die Schüler tatsächlich ruhig zu bekommen und zum lesen zu animieren. Aber nach 20 Minuten, als ich mehrere Schüler umgesetzt habe und einen sehr lauten Jungen vor die Tür zum Lesen gesetzt habe, war es tatsächlich für eine viertel Stunde ruhig, was mich wirklich stolz gemacht hat!

Sonntag gab es in der Schule eine Veranstaltung, weshalb ich auch schon Sonntag früh um halb 7 in Cali aufgestanden bin, um um 9 in der Schule zu sein. Es gab Fußball und Laufwettbewerbe, Musik, Essen und Bingo. Morgens war noch nicht so viel los, doch gegen 3 war die Veranstaltung gut besucht. Das Bingospielen hat viele Menschen angezogen, und dementsprechend viel Spaß hat es gemacht, zu spielen. Für die Gewinner gab es Gewinne wie Töpfe und Pfannen. Nach der Veranstaltung gab es eine Fiesta in einer Bar, wo bis in die Nacht hinein getrunken, getanzt und gelacht wurde. Zum Glück war Montag frei, sodass wir alle ausschlafen konnten!

Samstag Abend war ich mit 2 Mitfreiwilligen, glaubt es oder nicht, im Ballett!
Die Karten haben nur 5000 Pesos, also läppische 2 Euro gekostet. Zwar konnten wir nicht durch den imposanten Haupteingang des Theaters gehen, sondern durch den Seiteneingang, den Eingang für den Pöbel sozusagen, der mehr einem Notausgang glich als alles andere. Dort ging es bis ganz nach oben. In dem Moment, als ich den Raum betrat, wusste ich auch, warum die Karten so billig waren. Denn man konnte garnichts sehen! Aber wir haben uns dann Plätze gesucht, von denen man zentral auf die Bühne gucken konnte, und von dort war der Blick unerwartet gut. Das Ballett an sich hat mir gut gefallen, allerdings konnte ich mich nicht ganz auf die Atmosphäre und die Geschichte einlassen, da es mein erstes Mal in einem Ballett war. Aber wenn wieder eine Gruppe in Cali tanzt, möchte ich auf jeden Fall wieder hin!


Pure Lebensfreude!
Eeeso es como sentemos aqua! :)





 

Donnerstag, 7. November 2013

verlängertes Wochenende

Wie schön, dass es hier momentan so viele verlängerte Wochenenden gibt. :)
Das liegt nebenbei daran, dass es in Kolumbien wohl ein Gesetz gibt, das besagt, dass jeder Feiertag, der auf das Wochenende fällt, auf den darauffolgenden Montag verschoben wird. Ich muss sagen, dass ich dieses Gesetz garnicht mal so schlecht finde. :)


Freitag Abend waren wir in einem kleinen Kino bei uns in San Antonio. Es ist im Grunde genommen eine Art Bistro oder Restaurant, an dem ein kleiner Kinosaal mit ca. 25-30 Plätzen angrenzt. Jeden Abend um 19:30 Uhr gibt es einen Film zu einem bestimmten Thema. Momentan ist das Thema "Die Klassiker der Jahrzehnte" oder so, da es jeden Montag einen Film aus den 60er Jahren, Dienstags einen Film aus den 70ern usw. gibt. Freitags gibt es momentan Filme aus den 00ern, und diesen Freitag lief der Pianist. Wir mussten keinen Eintritt bezahlen, allerdings etwas verzehren. Also habe ich im Grunde genommen 2 Euro für Eintritt
und einen Saft bezahlt. Der Film war auf Englisch mit spanischem Untertitel und es hätte so schön sein können, wenn die Aireacondicionado (sorry, mir fällt das deutsche Wort nicht ein!) und nicht über die gesamte Länge des Films die kalte Luft in den Nacken gepustet hätte. Aber wir haben es überlebt. 

Samstag Abend gab es eine Halloween Party in einer Einsatzstelle eines Mitfreiwilligen. Leider konnte ich mich Samstag Mittag erst um ein Kostüm kümmern, weshalb dieses nicht besonders einfallsreich war. Aber ich habe mich mit 2 anderen Freiwilligen zusammengetan und ein Gruupenkostüm (kann man das so sagen?) kreiert. Der Abend war ziemlich spaßig und wir haben viel getanzt.

Sonntag stand wieder Sport auf dem Programm. Durch das verlängerte Wochenende musste ich mich dann nicht schon, wie sonst immer, um viertel nach 1 auf den Weg nach Montanitas machen, sondern konnte den Sonntag in Cali in Ruhe genießen. Abends haben wir schön gekocht. Und wie! Wir haben zu 3. einige Zutaten gekauft. Darunter auch Fleisch! Ich war die "Glückliche", die das Huhn auseinander nehmen musste. Es war sau ekelig, hat sich aber voll gelohnt, da das Fleisch im Essen nachher umso geiler war. Endlich mal wieder ordentlich Fleisch! Abends haben wir uns noch zu 5. zusammengetan und einige mexikanischen Film geguckt. Es ist ziemlich cool zu merken, dass man inzwischen schon einiges mehr versteht als noch vor anderthalb Monaten. 






Den freien Montag haben wir dazu genutzt, schwimmen zu gehen. In einem Freibad. Im November. Wenn man sich das mal so überlegt, ist das ziemlich schräg. Aber hier ist eben alles möglich :)

Die Woche war dann wieder gewohnt planlos. Es passiert eigentlich täglich, dass irgendwelche Stunden verschoben werden oder ganz ausfallen, und ich davon nichts weiß. So musste ich Dienstag Kunstunterricht (!!!) geben. Eigentlich stand auf meinem Stundenplan Englisch, aber meine Kollegin hatte vergessen, ihnen zu sagen, dass sie ihre Englisch Hefte mitbringen müssen. Und weil jede Lehrerin an diesem Tag krank war und die Klasse 2 Stunden Kunst mit ihr gehabt hätten, durfte ich dann spontan einspringen. Jeder von euch, der mir zumindest ein Bisschen nahe steht, weiß, dass ich überhaupt gaaaaaaaaarnicht künstlerisch begabt bin. Aber irgendwie, mit "Malt euren Namen" und Kettlers Hauszeichnentechniken haben ich die 2 Stunden heil überstanden. Allerdings nur knapp, da es zwischenzeitlich eine Papierkugelschlacht im Klassenraum gab. Als ich irgendwann, so nach 10 Minuten, alle zerknüllten Blätter eingezogen hatte und sie in der Pause zum Mülleimer ins "Sekretariat" gebracht habe, da im Klassenraum kein Mülleimer war, hat die Direktorin mich damit gesehen. Sie war ziemlich sauer auf die Schüler und ist dann mit in den Unterricht gekommen, um den Schülern nen Einlauf von wegen Respekt usw. zu geben. Allerdings hat es für die Stunden nicht mehr allzu viel gebracht. Aber was erwartet man bei einer sechsten Klasse?

 Nachdem ich den Mittwoch in San Jose unerwarteterweise wirklich gut überstanden habe, saß ich nach dem Unterricht draußen und habe auf den Bus gewartet. Aber leider waren die Schüler in der Klasse neben mir so laut, dass ich den Bus nicht gehört habe. Als ich ihn dann sah, führ er gerade an der Schule vorbei. Alles laufen und winken meinerseits hat leider nicht mehr geholfen, sodass ich den Bus verpasst habe. Zu allem Überfluss fing es dann auch noch wie aus Eimern an zu gießen. Ich ging in die Schule, um dort auf den nächsten Bus zu warten, der 2 Stunden später fahren sollte. Ja, hier in Kolumbien muss man sehr viel warten! Das Gewitter war furchtbar laut, was ja aber auch kein Wunder ist. Schließlich bin ich hier fast 2000 m näher an den Gewitterwolken dran als Zuhause. Die Blitze sind riesig und der Donner ohrenbetäubend. Zwischenzeitlich muss die Schule sogar irgendwas abbekommen haben, da es auf einmal ziemlich laut knallte und die Lampe aufblitzte. Letztendlich musste ich aber doch nur eine Stunde warten, da irgendeine Frau mit dem Jeep kam und mich und eine andere Lehrerin mitnahm. 

Am Wochenende hatte einer meiner Kollegen in Cali einen Unfall mit seinem Motorrad. Er sah ziemlich mitgenommen aus, scheint aber nicht allzu viel abbekommen zu haben. Sein Zeh ist gebrochen, ein Finger zweifach genäht und er humpelt ein wenig. Aber wenn man sich vor Augen führt, wie chaotisch der Verkehr in Cali ist, kann man froh sein, dass nichts schlimmeres passiert ist!

Diese Woche ist mir klargeworden, dass ich mit meinen Fortschritten in Spanisch ziemlich zufrieden sein kann. Es ist zwar lange noch nicht perfekt, aber aber kann inzwischen schneller sprechen und muss nicht mehr über jedes Wort nachdenken, was ich sagen möchte. Die Schüler verstehen mich auch einigermaßen im Unterricht. Es ist schön, endlich zu verstehen und verstanden zu werden! :)

Freitag, 1. November 2013

Planlos

Diese Woche wurde mir einige Male klar, was es heißt, in Kolumbien zu sein und wie sehr man sich auf Aussagen der Kolumbianer verlassen kann. Nämlich garnicht! :D

Montag früh bin ich pünktlich um 10 vor 6 aufgestanden, weil ich um halb 7 den Bus nach Chocho nehmen musste. Als ich gegen 7 an der Schule ankam, war noch kein Schüler da, was mich gewundert hat, da zu der Zeit normaleriwese schon ca. 5 Schüler vor der Schule warten. Ich hab mir aber nichts weiter dabei gedacht, und mich vor die Schule gesetzt und gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Nach ca. einer halben Stunde habe ich endlich eine Schülerin mit ihrem Vater gesehen und mich schon gefreut. Bis der Vater mir sagte, dass heute wegen einer Reunion keine Schule sei. Aber leider kam vorher niemand der Lehrer etc. auf die Idee, mir das zu sagen. Ich habe es aber mit Humor aufgenommen und darüber gelacht. Auch, wenn ich nicht wusste, wann ein Bus zurück fahren würde, bzw., dass ein Bus erst 4 Stunden später fahren wird. Aber ich hatte das Glück, dass nach ein paar Minuten mein Kollege mit dem Mofa an der Schule vorbeifuhr um seine Tochter zur Babysitterin zu bringen, und mich sah, aufgabelte und mit nach Montanitas nahm, wo er auch hin musste. Hätte ich ihn nicht getroffen, hätte ich mindestens 2 Stunden auf den nächsten Bus warten können.

Dienstag habe ich gedacht, dass ich das erste Mal in Montanitas unterrichten dürfte. Aber letztendlich saß ich nur mit im Unterricht und habe einem Lehrer beim Unterrichten zugucken "dürfen". Danach gab es einen Vortrag vom roten Kreuz zum Thema Sicherheit in der Schule. Obwohl ich eigentlich lieber unterrichten wollte, war er ziemlich interessant.

Mittwoch Abend sollte ich eigentlich Englischunterricht an die Erwachsenen geben. Als ich dann um halb 7 in die Schule kam, war aber kein Englischunterricht, sondern irgendein Bastelkurs mit der Sekretärin. Nachdem ich Mitwoch endlich (!!!!!) meinen entgültigen Stundenplan bekommen hatte, war ich für Donnerstag endlich mal verbindlich für den Unterricht eingeteilt.
Mein Unterricht sollte um 8 Uhr starten, aber da durch den starken Regen in der Nacht und den Nebel um 8 4 Lehrer noch nicht in der Schule war, und es offensichtlich nicht möglich ist, dass die anderen 10 Lehrer schon mit ihrem Unterricht starten während 4 Klassen noch etwas auf ihre Lehrer warten müssen, ging der Unterricht erst gegen halb 9 los. Deshalb hat meine Kollegin mit mir die Stunde getauscht, sodass mein Unterricht um 9 anfing.
Ich hatte die 6. Klasse in Englisch. Allerdings meinte meine meine Kollegin, dass ich Deutsch unterrichten soll. Also habe ich das gemacht. Ich musste dann aber von ganz vorne starten,weil sie noch nie deutsch in der Schule hatten. Aber es war supercool! 

Danach hatte ich eigentlich die 9. Klasse in Englisch, aber stattdessen kam einfach mal die 10. Klasse, der ich dann auch deutsch beibringen sollte. Also das gleiche Spiel nochmal!
Nach der Mittagspause um 10 nach 12 sollte ich eigentlich der 11. Klasse Deutschunterricht geben, aber zu der Stunde hat es garnicht erst geklingelt. Also fiel die Stunde aus.


Als ich Freitag, also heute, in Santa Ines aus dem Bus stieg, wurde ich bereits von 3 Schülerm empfangen, die mir sagten, dass heute kein Unterricht stattfinden würde. Stattdessen gehe die Klasse schwimmen. Ich habe erst für eine Sekunde überlegt, gleich mit dem Bus weiter nach Cali zu fahren, habe den Gedanken dann aber gleich wieder verworfen. Stattdessen bin ich dann mit den Schülern die ca. 20 Minuten zum "Piscina" gegangen. Ich habe damit gerechnet, dass das ein Schwimmbad nach deutschen Vorstellungen ist. Stattdessen hat es mich eher an einen Pool in einem privaten Garten erinnert. Die "Piscina" war ca. 3,5x8 m groß, in das sich dann 25 Schüler gequetscht haben. Außerdem war es auch kein Schwimmunterricht, womit ich gerechnet, sondern einfach nur ein vergnügtes Planschen. Theoretisch hätte ich mit schwimmen können, weil ich zufälligerweise meinen Bikini für das Wochenende dabei hatte, allerdings war mir das dann doch ein bisschen zu
eng.

Ihr seht, ich kann mir hier im Grunde genommen in keiner Sache sicher sein. So langsam lerne ich, damit umzugehen. Aber für uns Deutsche ist das definitiv nicht einfach! :)

Sonntag, 27. Oktober 2013

Dia de la familia

Leider konnte ich gestern keine Einträge machen, da ich über das Wochenende keien Laptop bei mir hatte. Sorry dafür!
 
Freitag war der Dia de la Familia (Familientag). Ich konnte mit dem Namen nicht viel anfangen und wusste allgemein überhaupt nicht, was meine Aufgabe sein würde. Jede 2. Person die mich ansprach fragte mich, als was ich mich verkleide. Ich, natürlich vollkommen unvorbereitet, hatte keine Ahnung. Letztendlich wurde ich von einer Schülerin zum Schminken gebracht. Ich habe eine Katzenmaske bekommen und mir wurde das Gesicht katzenmäßig angemalt. Später sind wir zur ca 300 m entfernten Kirche gegangen und haben uns dort in Gruppen aufgestellt. So langsam bekam ich einen Plan, was überhaupt passieren würde!
Jede Klasse hatte ein Thema. Es gab zum Beispiel eine Klasse, die sich als Mäuse verkleidet haben, dann wir Katzen, Märchenfiguren, wilder Westen, Prinzen und Prinzessinen, Indianer usw. Dann haben sich alle Gruppen in eine Reihe gestellt und sind in einem Umzug zur Schule gegangen. Dort wurde jede Gruppe vorgestellt und beklatscht. Anschließend gab es Tanzeinlagen von z.B. Erstklässlern, aber auch von der Tanz AG in Montanitas, mit denen ich ja auch ein Tanz tanzen wollte. Aaaaaber bekanntlich haben es die Kolumbianer nicht so mit der Pünktlichkeit, und da ich um halb 1 den Bus nach Cali nehmen musste, konnte ich leider nicht mittanzen. :( Es war super schade, weil ich mich schon, genau wie alle anderen, sehr drauf gefreut habe, und ich hatte ein wenig das Gefühl, die Lieben im Stich zu lassen.
Damit ihr Euch mal ein Bild von der gesamten Veranstaltung machen könnt, habe ich einige Videos gemacht. Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte .. :P



 
Die verkleideten Kinder


 
Die verkleideten Kinder




Die AG! :)


Bilder gibt's bei auf der Bilder-Seite :)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Das 1-Monats-Special

Ich bin jetzt schon genau einen Monat hier. Könnt ihr das glauben?! Ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Auf der einen Seite ging es so schnell. Immerhin ist jetzt schon 1/12 dieser geilen Zeit vorbei. Aber auf der anderen Seite kann ich mir garnicht mehr vorstellen, hier nicht mehr zu wohnen. Ich fühle mich so wohl hier!
Zur "Feier des Tages" gibt es heute mal nicht nur den langweiligen Mist, den ihr sonst immer zu lesen bekommt, sondern mal ein paar Facts, die ich in der Zeit hier schon über Kolumbien und meine Einsatzstelle gelernt habe:

  • Die Lieblingswörter der Kolumbianer, oder zumindest der Calenos, sind offensichtlich "listo", "tranquillo" und "ya". Diese drei Wörter können im Grunde genommen alles bedeuten. "Listo" heißt eigentlich "fertig", kann aber auch sowas wie "verstanden" "alles klar" oder "also" heißen. "Tranquilla" bedeutet "ruhig", aber auch "alles klar", "kein problem", "(mach dir) keine Sorgen". "Ya" heißt eigentlich "bereits", wird aber offensichtlich auch in mindestens 100 anderen Zusammenhängen benutzt, die ich leider selbst nicht kenne. Dementsprechend macht mir dieses Wort ein bisschen das Leben schwer!
  • Die Calenos lieben es, alles zu verniedlichen! Egal ob Adjekive wie pequeno (-> pequenito) oder Namen (Vanessa-> Vanessita, Juan-> Juanito). Sogar der Name des Dorfes in dem ich wohne, Montanitas, ist eine Verniedlichung (Montana= Berg)! Es gibt sogar doppelte Verniedlichungen (chica (Mädchen)-> chiquita -> chiquitita). Es ist wirklich verrückt!
  • Die Beziehung von Mutter und Kind ist bemerkenswert. Dagegen können wir Deutschen wirklich nicht anstinken. Warum? Ich habe keine Ahnung! Ich glaube, die kolumbianischen Mütter verbringen schon in den ersten Monaten jede freie MInute bei ihrem Kind. Es wird nie in ein Krabbelkäfig mit ein paar Spielsachen gesteckt, stattdessen ist immer jemand dabei. Außerdem werden Babys selten in den Kinderwagen gelegt, sondern einfach auf dem Arm der Mutter getragen. Selbst wenn sie schlafen spüren sie somit die Wärme ihrer Mutter. Ich glaube, diese Nähe in den ersten Monaten prägt die Kinder gewaltig. Ich habe hier auch noch nie ein Baby wirklich laut weinen hören, sondern nur ein wenig quengeln. Und das, obwohl ich eine Nacht bei meiner Chefin geschlafen habe und sie ein ca. 5 Monate jungen Sohn hat. Ich habe ihn die Nacht nicht einmal gehört. 
  •  Die Schüler stören sich nicht am Alter. An der Schule sind Schüler im Alter von 4-18 Jahren und jedet redet &spielt mit jedem. Es ist nicht so wie in Deutschland, wo jeder nur mit den Leuten im eigenen Alter abhängt und sich somit Gruppen bilden. Hier spielen jede Pause Jungs im Alter von ca. 8-18 Jahren ohne Probleme zusammen Fußball, da jeder jeden ernst nimmt. 
  • Es gibt Schuluniformen. Jeder Schüler hat einen grün/beige karrierten Rock bzw Hose + T-shirt, eine dunkelblaue Sporthose + Tshirt und (warum auch immer) einen dunkelblauen Oberall. Trotzdem nehmen sich, gerade die älteren, die Freiheit, z.B. nur die Uniformshose und dazu ein eigenes Tshirt anzuziehen. Ich denke, dass das wichtig für ihre eigene Identität ist. Gerade in der Pubertät sollte man diese Freiheit haben. Außerdem identifizieren sich die Schüler stark mit ihnen Frisuren. Egal ob nur Schleifen, gefärbt oder mit Sidecut, die Frisuren sind den Schülern hier sehr wichtig. Auch für die Jungs! Es gibt hier teilweise sehr abgespacete Jungsfrisuren.
  •  Auch wenn die Schüler im Unterricht wirklich laut sind, keinen Respekt vor den Lehrern haben und gerade die Kleinen einen fast in den Wahnsinn treiben, sind sie doch viel lieber hier! Nachdem mich eine Klasse gestern fast zur Verzweiflung getrieben hat, weil sie beinahe alle Jungs miteinander gestritten haben, habe ich nach dem Unterricht 4 Briefe bekommen, in denen mir geschrieben wurde, dass ich die beste Lehrerin sei und sie mich sehr mögen. Die andere Klasse (3.-5.) wollte mich nach dem Unterricht garnicht mehr gehen lassen und fast jedes Kind hat mich zum Abschied umarmt. Morgens, wenn die Kinder in die Schule kommen, begrüßen sie die Lehrer mit einem Kuss auf die Wange. 
  •  Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist hier sehr innig. Sie umarmen sich oft und albern viel miteinander rum. Als der Sportlehrer beim Tanzen ein Mädchen zeigen wollte, wo sie sich hinstellen soll, hat er nicht, wie in Deutschland üblich, seine Hände auf die Schultern gelegt, um sie zu führen. Stattdessen hat er seine Hände auf ihre Hüfte gelegt. Ich war ziemlich verwundert, weil sowas in Deutschland ja schon fast als sexuelle Belästigung bezeichnet werden kann. Aber außer mir schien sich hier niemand daran zu stören, da es hier wohl normal ist. Jedoch hat mir ein Kollege ein paar Tage später erzählt, dass Korruption in Kolumbien auch in Schulen ein Thema ist. Sex gegen gute Noten. Aber ich bin mir zu 100(0000000000000000) % sicher, dass ich mir da bei meinen Kollegen keine Sorgen machen muss! :)
  • Meine Kollegen sind verrückt! Aber natürlich auf die liebenswerte Art und Weise! :) Ich gebe mal ein paar Beispiele:
    - Eine Lehrerin zeigt bei jeder Gelegenheit auf eine andere Lehrkraft, um mir dann auf Englisch mindestens 3x zu sagen: "She is horny!"
    - Ein Lehrer macht nur Späße. Selbst wenn ich kein Wort von dem verstehe, was er sagt, lache ich einfach, da ich mir sicher sein kann, dass er wieder irgendeinen Witz gerissen hat.
    - Die Lehrer lieben es, meinen Namen zu reimen und mich dann so zu rufen:
    Vanessa, mi princessa, tu quieres una cerveza, te sientas molesta?
    - Ein Lehrer liebt das Wort "fucking" und benutzt es in jedem 2. Satz
    - Eine Lehrerin hatte gestern Micky Maus Ohren während des Unterrichts auf.
    - Ein Kollege hat mir gestern einen Heiratsantrag gemacht. Zum Spaß natürlich!

    So ihr Lieben. Das war's erstmal wieder von mir.
    Freitag gibts hier ein Familienfest in der Schule. Dort werde ich mit der Tanz-AG tanzen. Aaalso gibt es Samstag wohl ein Video davon auf meinem Blog. So als kleiner Vorgeschmack. ;D

    P.S.: Vielen lieben Dank für 1351 Blog-Aufrufe im letzten Monat! Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass sich überhaupt Menschen für meine langweiligen Einträge interessiert! :) Ihr seid super und ich vermisse euch alle! :*

Samstag, 19. Oktober 2013

Englischunterricht und Friseur

Mittwoch habe ich das erste Mal alleine Englischunterricht gegeben. Es war eine kleine Katastrophe!

Zunächst habe ich mich in den falschen Bus gesetzt, der nicht nach San Jose, sondern nach Santa Ines, also genau in die gegengesetzte Richtung fährt. Nachdem ich es gemerkt hatte, musste ich den ganzen Berg wieder hochlaufen, um den richtigen Bus noch zu bekommen. Das hab ich zum Glück geschafft!
Dann waren wir in der Schule und es war saukalt! Mir wurde dann gesagt, dass ich zuerst den Älteren, also 8-13 Jährigen, Unterricht geben soll. Weil ich vorher absolut nicht wusste, wie viel sie schon wissen und was ich ihnen noch beibringen kann, haben wir nur wiederholt und die Kids haben sich irgendwie uuuunglaublich gelangweilt, sich unterhalten (was sie sowieso IMMER machen), sich Bücher geholt und gepuzzelt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich sie wieder auf den Englischunterricht aufmerksam machen könnte, aber zum Glück kam dann irgendwann ein Kollege und hat gesagt, dass nun Pause sei. Nach der Pause war ich bei den Kleineren dran. Da war es wenigstens leiser, aber besonders gut haben die auch nicht aufgepasst. Es hat mich ziemlich frustriert, dass ich ihnen nichts beibringen konnte. 


Donnerstag hatte ich garkeinen Unterricht und das Produktivste, was ich an diesem Tag geleistet habe, war, eine Schülerin im Unterricht bei Facebook zu registrieren.

Freitag war ich dann wirklich in Santa Ines, und der Kassierer im Bus hat mich extra nochmal gefragt, ob ich denn heute auch wirklich nach Santa Ines möchte. Diese Busse sind wirklich abenteuerlich!

Erstmal liegt der Bus verdammt hoch. Dementsprechend ist es schon eine kleine Hürde, in den Bus einzusteigen, weil du da irgendwie hochkommen musst. Der Bus hat 7 Reihen mit einer Breite von etwa 2,5 m. Auf jeder von ihnen quetschen sich meistens so bis zu 7 Personen. Wenn die Zwischenräume dann noch mit Kindern gefüllt werden und kein Schoß mehr für die Babys frei ist, werden die Männer auf das Dach gesetzt. Kein Scherz! Möchte ein Mann zusteigen, wird er sofort auf das Dach gebeten, steigt eine Frau zu, wird einer der außen sitzenden Männer gebeten, für die Frau Platz zu machen und nach oben zu klettern. 
Auf dem Dach sitzen aber sowieso immer mindestens 2 Männer, die auf die Fracht aufzupassen, die auf dem Dach gelagert ist. Das sind dann Waren von den kleinen Läden der Bergdörfer, wie leere Getränkekisten, die ersetzt werden sollen und mit dem nächsten Bus wieder ins Dorf geschafft werden. Für dieses Abenteuer bezahlt man von Montanitas bis nach Santa Ines 3000 Pesos, also 1,20 €. 

Der Schultag in Santa Ines war sehrviel schöner als Mittwoch in San Jose. Die Kinder haben zugehört und mitgemacht, und ich habe das Gefühl gehabt, dass ich ihnen wirklich etwas beibringen konnte, denn ich haben ihnen "Head and shoulders, knees ans toes" beigebracht. Außerdem war es sehr warm draußen, sodass ich das erste mal in der Woche wirklich geschwitzt habe. Die anderen Tage war es furchtbar kalt, und da ich meine festen Schuhe in Cali vergessen hatte, hatte ich jeden Tag kalte Füße!

Der erfolgreiche Tag wurde denn mit einem Besuch beim Friseur belohnt. Ich habe nun kurze Haare! :)







Mittwoch, 16. Oktober 2013

Sportliches Wochenende

Es ist kaum zu glauben. Ich glaube, ich werde hier sportlich!

Nachdem ich Freitag leider die Reunion in Cali verpasst habe, hat mich ein Kollege zum Public Viewing in die Universität in Yumbo eingeladen. Für die Unwissenden: Freitag hatte Kolumbien das letzte Qualifikationsspiel für die WM. Erst sah es nicht besonders gut aus und Chile lag 3:0 vorne, aber nach einer roten Karte und 2 Elfmetern für Kolumbien ging das Spiel tatsächlich noch 3:3 aus! Es war unglaublich, was für eine Stimmung herrschte. Die Fußballbegeisterung hier in Kolumbien in ähnlich wie in Deutschland, also gigantisch. Aber durch die Leidenschaft der Kolumbianer hatte das Fußballspiel einen ganz eigenen Flair und jedes Mal, wenn in Tor fiel, hatte ich Gänsehaut. Letztendlich hat das 3:3 für Kolumbien gereicht und somit sind sie nächstes Jahr bei der WM dabei! Das letzte Mal, dass sie bei der WM dabei waren, ist inzwischen 16 oder 20 Jahre her, dementsprechend euphorisch war die ganze Stadt. Etwa eine viertel Stunde nach Abpfiff fuhren ungefähr 300-400 Roller hupend mit jubelnden Fahrern an der Universität vorbei. Es ich habe mich so sehr für Kolumbien gefreut! 
Danach ging es mit meinem Kollegen weiter zum Zumba. Leider dachte ich vorher, dass wir einfach nur Tanzen würden und hatte deshalb eine Jeans an. Ich kam also ganz schön ins Schwitzen! Aber es war super toll.

Samstag Abend war ein Konzert in Cali, bei dem mehrere Gruppen gespielt haben. Und da die Menschen hier bei Salsa Musik nicht still stehen können, haben wir auch da den ganzen Abend getanzt und hatten sehr viel Spaß.

Sonntag bin ich mit einem der Mentoren zum Sport gegangen. Jeden Sonntag ist in Cali von Morgens bis 2 oder so öffentlicher Sport für jedermann. Man kann dort Fußball oder Basketball spielen, Fahrrad fahren, Aerobic oder Zumba machen, etc. Und das alles kostenlos. Es findet auf einem riesigem offentlichen Platz statt und ich kostenlos. Allerdings ist es wirklich anstrengend, da Mittags um 12 die Sonne voll auf den Platz knallt und es nur wenige Schattenplätze gibt
. In einer Stunde, die ich dort war, bin ich sowas von braun geworden! Eine andere Freiwillige hat nun einen Sonnenstich ...Für nächstes Wochenende muss ich mir unbedingt noch eine Mütze als Sonnenschutz kaufen!




Freitag, 11. Oktober 2013

Die ersten Tage im neuen Zuhause

Die ersten Nacht war nicht besonders schön muss ich sagen. Es war so kalt! Die Nächte in Montanitas sind tatsächlich mit Deutschland zu vergleichen. Leider habe ich das unterschätzt und mich zunächst nur mit einer dünnen Decke zugedeckt. In der Nacht habe ich mir denn noch eine etwas dickere Wolldecke dazugeholt, habe aber immer noch gefroren. Als ich morgens aufwachte fiel mir ein, dass ich noch eine dicke Decke im Zimmer hatte.

Ich bin dann gegen halb 8 mit Henry mit dem Motorrad nach Santa Ines zur Schule gefahren, wo wieder nur sehr viel geredet wurde ich leider wieder kaum was verstanden habe. Mittags gegen 2 sind wir dann wieder hochgefahren und ich habe gleich meine Sachen gepackt, weil ich die folgende Nacht wieder in Cali schlafen wollte.

Die Fahrt morgens war etwas chaotisch, da ich meine Probleme habe, den richtigen Bus zu finden usw. Nach einer recht chaotischen Suche nach der richtigen Straße in Yumbo und „Umsteigeschwierigkeiten“ in Puerto Rico, da ich zu einer Schule musste, in der ich vorher noch nie war und ich nicht wusste, wie ich dahin komme, kam ich aber letztendlich mit einer halben Stunde Verspätung an.

Wir haben einen Film geguckt, der den Lehrern zeigen sollte, wie man die Schüler nicht behandeln soll, sprich wie man ein guter Lehrer ist. Es war total komisch den Film zu gucken: Ein indischer Film mit indischen Schauspielern, die englisch reden und dazu spanischer Untertitel. Zunächst habe ich nicht wirklich viel verstanden, weil das Englisch mit dem indischen Akzent nicht zu verstehen war und der Untertitel zu schnell war, aber bald kam ich mit dem Lesen hinterher. Danach gab es wieder Gespräche, Gespräche, Gespräche.

Nach der Schule hat Juan, einer der Lehrer, die mit mir im Haus wohnen, La Cumbre gezeigt. Das ist ein etwas größerer Ort, wo man Kleidung kaufen kann, es sehr viele Restaurants und sogar ein kleines Fitnesscenter gibt. Wir hatten einen schönen Nachmittag.

Donnerstag waren glaube ich irgendwelche Physiotherapeuten da und haben uns alles Mögliche über Körper und Geist erzählt. Dazu haben wir Atem- und Bewegungsübungen gemacht. Es war sehr entspannend. Mittags konnten wir schon um halb 1 nach hause. Weil mein einer Mitbewohner nach Cali wollte und der andere Mitbewohner verschwunden war, hat mich ein anderer Kollege nach hause gefahren. Da war ich dann alleine. Leider habe ich aber ein kleines Problem mit meiner Tür: Ich bekomme sie alleine nicht auf. Der Schlüssel hakt im Schloss so blöd, dass man ihn nur schwer drehen kann. Also habe ich darauf gewartet, dass jemand nach hause kommt, um mir zu helfen. 2 Stunden! Ich saß unten in der Küche und niemand kam. Irgendwann kam dann doch mal Hilfe und ich konnte in mein Zimmer. Hier erlebt man schon so einiges. Ausgesperrt aus seinem eigenen Zimmer, cool!

Ihr Lieben, ihr könnt Euch sicher sein, dass es mir in meinem kleinen Kaff wirklich gut geht. Die Leute sind so lieb und meine Kollegen sind unglaublich toll! Sie lachen sehr viel, fangen mal gerne in den Pausen spontan an mit mir zu tanzen und sind einfach unglaublich herzlich. Ich bin sehr glücklich!

Montag, 7. Oktober 2013

Shopping & Tres Cruces

Samstag nachmittag war ich mit Lisa und Steffi, zwei Mitfreiwilligen, und Lucero, eine Mitarbeiterin der Fundación, Schuhe kaufen. Da ich nur 2 Paar Schuhe mithatte und das eine Paar leider letzte Woche schon kaputt gegangen ist, war das auch bitter nötig! Wir waren dann im centro. Also im centro des centros, da, wo so richtig viel los ist! Es war sehr voll und ich hatte ehrlich ein wenig Angst um meine Tasche. Ich meine sogar, meinen ersten Taschendiebstahl miterlebt zu haben. Zum Glück aber nur bei einer fremden Person.

Lucero hat uns zur Calle de Oro (Goldene Straße) geführt. Und der Name ist Programm! Eine Einkaufsstraße mit einem Schuhgeschäft hinter dem Anderen. Und so ziemlich alle Schuhe glitzern und blinken von den vielen Steinchen, mit denen sie besetzt sind. Turnschuhe sucht man vergeblich, es gibt nur Sandalen, Tanzschuhe und mördermäßig hohe Plateauschuhe, wie sie hier beinahe alle Frauen tragen (inklusive meine Autofahrerin ... ). Von dem vielen Glitzer bekomme man recht schnell Kopfschmerzen, vorallem wenn man solange in der Straße ist wie wir. Denn leider hatten wir das Problem, dass wir mit Schuhgröße 40+ zu den absoluten Exoten zählen. Die Ausstellungsschuhe waren meist in Größe 34! Aber trotzdem war es in einigen Läden möglich, Schuhe in Größe 40 zu finden. Und nach 2 Stunden hatten Steffi und ich dann tatsächlich je 1 schönes Paar gefunden. Meins war mit 40000 Pesos (16 Euro) schon fast teuer!
Flip Flops habe ich dagegen schon für 2 Euro bekommen.

Sonntag waren wir tatsächlich bei den tres cruces. Die Tres Cruces sind ein Wahrzeichen Calis, das sich auf einem Berg 1480 m ü.n.N (also 400 m höher als Cali) am Rande der Stadt befindet. Ich habe mich tatsächlich noch überreden lassen mitzuwandern und es schon bald bereut. Die Mentoren, die mitkamen, meinten, dass es etwa 20-40 Minuten dauere, von unserer Wohnung bis nach oben auf den Berg zu kommen. Wir dachten, dass wir dann bestimmt ein Stück mit dem Auto fahren würden oder sonst etwas. Aber wir sind tatsächlich ganz zu Fuß hochgelaufen. Es war sehr warm und dementsprechend unglaublich anstrengend!
Eine Gruppe von 6 Personen, inklusive mir, was schon etwa nach der Hälfte abgeschlagen und konnte mit dem schnellem Tempo der anderen Gruppe nicht mithalten. Also haben wir und Zeit gelassen und sind letztendlich 20 Minuten nach den Anderen oben angekommen. Nach 2 Stunden! Auf dem Rückweg habe ich mit einem der Mentoren geredet, der auch Extremsport macht, und dieser meinte zu mir, dass er, wenn er schnell ist, 40 Minuten für den Weg braucht. Und denn soll ich das in einer halben Stunde schaffen?? Ihr Lieben, ihr wisst, wie ich zu Sport stehe, bzw. wie sportlich ich bin. Nämlich garnicht. Dementsprechend wa rich wirklich glücklich und ein bisschen stolz auf mich, als wir oben waren. Und was für ein Blick auf die Stadt!


Heute nacht verbringe ich die erste Nacht in Montanitas. Ich habe nun mein Zimmer bezogen und vergeblich versucht, es ein bisschen heimisch zu machen. Aber morgen werde ich wohl nochmal nach Cali fahren um die restlichen Sachen zu holen, die ich brauche. Dann werde ich das Bild mitnehmen, dass die Langenhausener mir geschenkt haben, und den Teddy von meiner Mami, und denn wird es bestimmt ganz schnell ganz schön hier. :)

Samstag, 5. Oktober 2013

Langeweile

Die letzten Tage waren leider sehr langweilig. Donnerstag waren wir in einer der Außenschulen. Aber da die Lehrer eine Konferenz hatten, hatten die Kinder frei und ich musste mir 4 Stunden lang eine Konferenz auf Spanisch anhören, von der ich leider nichts verstanden habe. Juan, einer der Lehrer, fand die Konferenz wohl auch langweilig und war deshalb die ganze Zeit mit seinem Laptop bei Facebook. Irgendwann gab er mir seinen Laptop, um zu Facebook zu gehen. Ich glaube, das war der einzige Grund, weshalb ich nicht eingeschlafen bin! Um halb 3 war ich schon zu Hause und um halb 7 sind wir zum Tanzen. Das war das einzige Highlight in den letzten 3 Tagen. Es war wirklich toll! Es findet jeden Donnerstag Abend auf einem Platz gleich bei uns um die Ecke statt. Man stellt sich mit bestimmt 50 Leuten in einen großen Kreis auf und tanzt einer Vortänzerin nach. Das geht dann 2 Stunden so und es macht wirklich unglaublich viel Spaß!

Der Freitag war dann wieder langweilig, weil meine Chefin mir freigegeben hatte und ich deshalb nicht zur Einsatzstelle musste. Ich hatte so eine Langeweile, dass ich freiwillig die Küche saubergemacht habe! Das muss man sich mal vorstellen! 


Nunja, abends war eine Fiesta mit den zukünftigen Mentoren. Wir haben alle Mentoren kennengelernt und konnten mit ihnen reden. Es war dafür gedacht, seinen Mentoren, der in dem Jahr für uns da sein wird und uns helfen wird, zu finden. Ehrlich gesagt war das aber gar keine Veranstaltung für mich. Ich kam mir vor wie bei einer Brautschau oder wie bei einer Verkopplungsshow. Später haben wir noch Essen vom Grill bekommen und anschließend war noch eine Band da. Die hat dann im Wohnzimmer des Chefs einer Mitfreiwilligen gespielt. Es war furchtbar laut und furchtbar eng und deshalb einfach nichts für mich. Ich hab mich dann auf die Dachterrasse mit wunderschönem Blick auf Cali verzogen. Morgen werden wir dann wohl zu den Tres Cruces gehen. Von dort hat man bestimmt auch einen wunderschönen Blick auf die Stadt! :)

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Erster Arbeitstag II (+ Zweiter Arbeitstag)

Aaalso, hier die Fortsetzung von gestern:
Ich wusste garnicht so genau, was ich in der Schule machen sollte, und auf einmal wurden mir so viele Lehrer vorgestellt, dass ich mir die ganzen Namen garnicht wirklich merken konnte. Ich weiß jetzt noch 3 Namen von etwa 15, die mir vorgestellt wurden! Mir wurde dann gleich alles in der Schule gezeigt. Unter Anderem auch mein Zimmer, in dem ich ab nächster Woche wohnen werde, damit ich nicht jeden Tag 2,5 Stunden mit dem Bus zur Arbeit fahren muss. Es ist nicht  besonders groß, aber sehr schön und für mich absolut ausreichend. Mit mir werden in dem Haus auf dem Schulgelände noch 2 andere Lehrer wohnen.
 Nach dem Rundgang gab es um 11 (!!!) Mittag und danach wurde ich der gesamten Schülerschaft auf dem Gelände vorgestellt. An der Schule in Montanitas sind etwa 200 Schüler und sie sind alle wirklich sehr nett. Viele haben versucht, mit mir zu reden, was leider nicht so gut funktioniert hat, weil ich ja nicht besonders gut Spanisch spreche. Aber trotzdem merke ich, dass sie sich freuen, mich dort bei sich zu haben.

Mittags wurde ich von einem der Lehrer in den Bus gesetzt, und ich dachte, dass ich nun ganz alleine nach Cali finden muss (immerhin muss ich 2x umsteigen), aber ich habe ihm einfach mal vertraut und habe mich in den Bus gesetzt. Nach ein paar Kilometer stieg er ebenfalls ein. Er hatte nur seinen Roller nach Hause gebracht und brachte mich dann nach Cali. Wir haben uns supergut unterhalten und er hat mir den Weg zu meiner WG in Cali ganz genau gezeigt und mich bis zur Haustür gebracht.



Am Dienstag wurde ich von der Sektetärin der Schule mitgenommen und ich hatte sicherlich die aufregendste Fahrt meines Lebens!  Hier die 9 Gründe dafür in chronologischer Reihenfolge:
1. Die Tür konnte man nicht mehr von außen, sondern nur von Innen öffnen.

2. Als ich die Tür hinter mir schloss, sah ich, dann als Kurbel für die Fensterscheibe eine Kneifzange diente
3. Mein Anschnaller ging nicht
4. Die Fahrerin trug mindestens 15 cm hohe Plateauschuhe
5. Die Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite war zertrümmert
6. Die Fahrerin telefonierte dauernd und schrieb ununterbrochen SMS beim Fahren
7. Die Geschwindigkeitsanzeige ging nicht
8. Wir hatten fast einen Unfall, weil wir einem Motorrad die Vorfahrt genommen haben 
9. Der Scheibenwischer ging alle 20 Sekunden grundlos an 

Es war wirklich ein Abenteuer!

Die Fahrt am Mittwoch früh war nicht sehr viel besser, da ich wieder mit der gleichen Frau gefahren bin. Zwar sind wir mit einem anderen Auto gefahren, aber auch da war die Windschutzscheibe eingerissen, die Frau hatte die selben Schuhe wie am Vortag an und wir sind mit 8 Personen + Baby in einem Kia gefahren. Aber hier nimmt man das mit den Regeln nicht allzu Ernst. 


In der Schule durfte ich  heute, also Mittwoch, den Vorschulkindern beim Basteln helfen. Es hat Spaß gemacht, da die Kinder sehr lieb zu mir waren, mich immerzu angelächelt haben und meine Hand genommen haben. Und das, obwohl es einige Verständigungsschwierigkeiten gab. Nach der Schule haben die älteren Kinder im Alter von 6-16 Jahren mir Löcher in den Bauch gefragt! Wie ist Deutschland? Hast du Geschwister? Wie heißen sie? Wie alt sind sie? Wie heißen deine Eltern? Gibt es Discos in Deutschland? Hattest du schonmal einen Freund? Gibt es Berge in Deutschland? Ich habe ihnen bestimmt eine Stunde lang alle Fragen beantwortet, die sie an mich hatten, und sie waren sehr geduldig mit mir und meinem gebrochenen Spanisch. Es hat wirklich Spaß gemacht und ich freue mich nun auf jeden weiteren Tag, den ich mit den Kindern und Jugendlichen verbringen darf!


Dienstag, 1. Oktober 2013

Erster Arbeitstag

Gestern, am Montag, hatte ich meinen ersten "Arbeitstag". Im Grunde genommen habe ich garnicht gearbeitet, aber mal von vorne:

Ich wurde morgens um halb 8 von einem Mitarbeiter der Schule abgeholt. Er war sehr nett, aber leider sprach er sehr undeutlich und mein Spanisch ist leider immernoch so miserabel, dass dadurch ein interessantes Gespräch nicht möglich war. Wir sind dann aus Cali raus, durch die anliegende Indurstriestadt Yumbo, die Berge immer höher und höher und ich kam einfach nicht mehr aus dem Staunen raus. Diesen Ausblick muss man gesehen haben! Es ist faszinierend, wenn man mit dem Auto fährt und um sich herum nur riesige Berge sieht, sonst nichts. Nicht mal der Himmel ist zu sehen, weil die Berge so hoch sind. Dann sind wir an einer der 4 (?) Schule angehalten, in denen ich arbeiten werde. Die Schule ist sehr klein, es gibt nur 2 Klassen. Aber trotzdem ist die Schule wunderschön. Alle Wände sind bemalt mit lachenden Kinder, Blumen und Schmetterlingen. Dann fuhren wir den Berg weiter hoch. Als dann irgendwann die geteerte Straße endete und der Schotterweg began dachte ich, dass es nicht mehr weiter sein kann. Weit gefehlt! Wir sind noch weitere 20 Minuten mit 20 km/h die Straße entlang gefahren, bis wir endlich in Montanitas ankamen. Das Dorf liegt so hoch, dass ich beim hochfahren Druck auf den Ohren hatte! Immerhin sind es zu Cali 700 m Höhenunterschied.

Als ich die Schule sah war ich sofort glücklich. Sie ist von außen schon wunderschön, aber von innen noch viel schöner. Die Schule liegt auf einem großen Grundstück, auf dem sich nicht nur die Schüler, Lehrer, Eltern und Dorfbewohner, sondern auch 50 Hühner, 2 Gänse, 1 Kuh und wechseld mindestens 4 Hunde aufhalten. Ich habe mich sofort wohl gefühlt und wusste, dass es die richtige Entscheidung war, in das kleine Dorf Montanitas zu gehen. Zwar ist es recht kühl dort, im Vergleich zu Cali ist es wirklich sehr kalt, aber für mich als Deutsche ist es immernoch wir an einem angenehmen Sommertag.

....uuund weil ich gerade zu müde bin, um noch mehr zu schreiben, gibt es die Fortsetzung morgen :)

Samstag, 28. September 2013

Ich liiebe es hier!

Ihr Lieben, ihr könnt Euch garnicht vorstellen, wie toll es hier ist. Das Essen alleine ist so super! Ich habe gestern eine riiiesen Tüte voll mit Obst gekauft. (Siehe Fotos) Für 5000 Pesos! Umgerechnet 2 Euro. Man könnte sich hier wirklich nur von Obst ernähren, weil es hier o viele verschiedene Sorten gibt. Hier gibt es Maracuja, Lulo, Guave, Papaya, Mango und, und, und. Und das nur knapp 4 Straßen entfernt von uns in einem Obst- und Gemüseladen. Alleine dafür lohnt es sich, nach Kolumbien zu kommen!

Gestern waren wir Mittags in der Schule in Montebello, die Andres, der Gründer der Schule fürs Leben, gebaut hat. Es war soo interessant, weil man das alles nur von Bildern kannte, und auf einmal ist man selbst ein Teil davon und selbst da. Und der Blick war so wunderschön! Montebello liegt oberhalb Calis auf einem Berg. Dementsprechend ist dann auch der Ausblick
auf die riesigen Berge der Anden. Hin- und Zurückgefahren sind wir mit einem Jeep, die man normalerweise nur vom Fernsehen kennt. Damit sind wir dann die Berge hochgedüst. Wir waren alle totaal aufgedreht und fast hysterisch, weil es alles so aufgeregt war und wir so viel von der Stadt gesehen haben! Auf dem Rückweg hat es leider wie aus Eimern gegossen, da ja momentan Regenzeit ist, und wir sind sowas von Nass geworden, da der Jeep, mit dem ich gefahren bin, an allen Seiten offen war. Es gab nichtmal einen Scheibenwischen und auf den Straßen herrschte das reinste Chaos. Es war definitiv cool, sowas mal mitzuerleben und es hat super spaß gemacht!
Gestern Abend waren wir auf einem Konzert von einer super coolen kolumbianischen Band, die vor ein paar Wochen schon in Berlin gespielt haben. Es war unglaublich toll, weil es einfach nicht so wie in Deutschland ist, dass man nur da steht und ein bisschen mitwippt. Es haben alle mitgetanzt. Vorne hat einer vorgetanzt, was dann alle nachgemacht haben. Es war so unglaublich, sowas habe ich noch nie erlebt. Die Musik zusammen mit der Lebensfreude und den tollen Menschen, ich bin froh, dass ich das miterleben durfte. Und ich weiß, dass es mit Sicherheit nicht der letzte tolle Tanzabend hier in Kolumbien war!


Hier der Link zum Video der Bank, bei dessen Konzert wir waren. In dem Video könnt ihr ein paar Ecken Calis sehen. So sieht es hier wirklich aus. :)

 https://www.youtube.com/watch?v=mKwtl497tuM


Dienstag, 24. September 2013

Leute, ich bin in Kolumbien!

Unglaublich, dass ich jetzt tatsächlich da bin. Ich meine, Kolumbien! Ich hab's noch garnicht richtig geschnallt.

Am Flughafen in Frankfurt musste ich immernoch nicht heulen. Erst beim Stat habe ich genau eine Träne verdrückt
(Jaa, ich habe mitgezählt!). Der Flug ging super schnell rum, aber leider habe ich trotzdem keine Sekunde geschlafen. In Bogotá gab's denn den ersten Schockmoment, als auf einmal eine Bauchtasche mit allen Unterlagen, sprich Visum etc., weg war. Aaaber dank der netten Flughafenarbeiten ist dann doch alles gut gegangen und wir haben sie wiederbekommen :)
Der zweite Flug war schon nach knapp ner halben (?) Stunde vorbei. In Cali wurden wir am Flughafen von den Mitarbeitern der Funcación total lieb empfangen und zu den Häusern gebracht. Das Einladen verlief uuuunglaublich chaotisch, aber das war sicher schon mal ein guter Vorgeschmack auf das ganze Jahr :)

Erst als wir im Haus waren und etwas gegessen haben, wurde mir klar, dass ich nun tatsächlich hier bin. Es ist wirklich unglaublich. Ich meine, hier wachsen Palmen am Straßenrand! Palmen! Und die Dusche, die ich heute morgen benutzt habe, ist eine Freilichtdusche. Das kann man sich wirklich nicht vorstellen.

Als ich gegen viertel nach 1, also viertel nach 8 morgens deutscher Zeit, endlich ins Bett fiel, war ich einfach nur glücklich, einfach schlafen zu können. Aber leider habe ich nur bis viertel nach 6 schlafen können. Jetlag ahoi!

Ab jetzt wird es vermutlich die nächsten Tage ungefähr 23543250 Bilder geben, wie das alles hier aussieht! Einfach mal bei Gelegenheit durchschauen. :)

Sonntag, 22. September 2013

Nur noch ein Tag!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Leute, mir geht der Stift!

Ich bin vor 2 Stunden in Frankfurt angekommen und hab mich hier mit Keshia, Caro und Robin, auch Freiwillige, die mit nach Kolumbien kommen, beim Bahnhof getroffen. Ich sitze jetzt mit den Mädels in einem Hostel
, Robin ist noch mit seiner Familie unterwegs. Und obwohl es jetzt soooooooooo nah ist, kann ich es immernoch nicht fassen. Ich meine hey, morgen Abend bin ich in Kolumbien! Krasse scheiße, aber ich freu mich voll!

Die letzten Tage in Deutschland waren wirklich toll! Freitag Abend Abschiedsfeier, Gestern Abend war ich noch bei dem Ernteball in Langenhausen und heute wurde in von der Familie zum Bahnhof gebracht. Leute, der Abschied gestern Abend von den Chaoten war so süß und so traurig! Ehrlich, ich hab so geheult vor Rührung. Heute am Bahnhof haben auch alle
geheult. Sogar mein Papi! Es zerbrach mir fast das Herz! :DIch danke Euch allen so für den schönen Abschied. Ich werde Euch auf jeden Fall alle sehr vermissen!


Tja, ab morgen seid ihr mich erstmal ein Jahr los. Ich weiß jetzt schon, es wird der Hammer! :)

Montag, 16. September 2013

Nur noch 7 Tage ...

Hallo Ihr Lieben!

Willkommen auf meinem Blog. Hier werde ich in der Zeit, wo ich in Kolumbien bin, regelmäßig meine Erfahrungen mit Euch teilen und Euch somit auf dem Laufenden halten können.

Also, bald geht es schon los .. In 6 Tagen fahr ich nach Frankfurt, in 7 Tagen fliege ich von Frankfurt nach Cali. Unglaublich, dass es schon so bald ist. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einem Freund. Er versprach mir, mich vor meiner Ausreise noch einmal zu Subway einzuladen. Das Gespräch hatten wir Pfingsten, also am 26. Mai, und da schien mir dieser Termin noch so unglaublich weit entfernt und so ungreifbar. Und nun ist es tatsächlich noch diese Woche soweit.


In den letzten Wochen habe ich so oft die Frage gehört "Und, bist du schon aufgeregt?" Vor 3 Wochen habe ich noch geantwortet, dass ich es noch garnicht ganz realisiert habe, dass es bald soweit ist. Dass es immernoch so ungreifbar ist. Als ich gestern nochmal gefragt wurde, habe ich geantwortet "Ja, so langsam kommt die Aufregung...". Ich hätte genauso gut sagen können "Ich mache mir vor Angst in die Hose!" Nein ehrlich, ich habe echt ein bisschen Angst. Alles wird so anders sein als hier und ich fühle mich so unvorbereitet, weil ich immernoch nicht wirklich mit packen angefangen habe und es wahrscheinlich sowieso wieder bis zum Verrecken hinauszögern werde. Ich kenne mich ja.

Aber ich weiß, dass ich mich total wohl fühlen werde in Cali, und dass ich eigentlich gar keine Angst haben muss. Wir wurden auf dem Vorbereitungsseminar gut auf alles vorbereitet und ich habe tolle Mitfreiwillige und einen super Buddy, da kann doch garnichts schief gehen! :)