Cali

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Donnerstag, 9. Januar 2014

Urlaub in Popayan

Popayan. Eine kleine Stadt mit etwa 230.000 Einwohnern, ca. 3 Stunden Busfahrt suedlich von Cali. Um einiges kleiner und ruhiger als Cali. Eigentlich. Doch nicht, wenn Karneval ist!
Das wusste wir jedoch noch nicht, als Steffi, Helena, Elisa, Anne und ich uns Anfang letzter Woche fuer dieses Urlaubsziel entschieden. Eigenlich wollten Elisa und ich nach Pasto zum Carnaval de los negros y blancos (ein Karneval, bei dem man sich mit Mehl und weissem Schaum, sowie schwarzer Farbe anmalt, um ethnische Unterschiede unkenntlich zu machen, sodass alle gleich sind), doch das hat dank der Unzuverlaessigkeit eines kolumbianischen Bekannten leider nicht geklappt. Also dann doch Popayan.
Samstag frueh um 6 ging es los. Mit dem Taxi zum Busterminal und von da aus mit dem Bus nach Popayan. Als wir dort ankamen, fuehlten wir uns alle sofort wohl. Es ist so viel kleiner als Cali und hat eine ganz andere Ausstrahlung. Wir haben uns sofort wohl und vor allem sicher gefuehlt! Die ciudad blanca (weisse Stadt), die mit ihren zahlreichen weissen Haeusern, Kirchen und anderen Gebaeuden fast strahlt, hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Wir hatten viel Spass dabei, uns die Altstadt anzugucken.
Als uns unser Weg Richtung Fluss ueber eine Bruecke fuehrte, erlitten wir unsere erste Schlacht. Wir waren unwissend und deshalb absolut nicht vorbereit. Denn auch in Popayan findet ein Carnaval de los negrs y blancos statt. Der Gegner: Kolumbianer. Ihre Waffe: Schaum! Hier nur espuma genannt, haben sie uns, unwissend, wie wir waren, aus dem Hinterhalt auf einer Bruecke angegriffen. Solche Schlachten sind normal zur Karnevalzeit, jedoch werden Auslaender, und gerade monas (Blonde) generell
immer in Scharen attakiert. 



Wir dachten, diese Schlacht sei bereits schlimm gewesen, doch wir sollten den Sonntag eines besseren belehrt werden. 


Denn Sonntag fand der Karnevalsumzug statt. Elisa, Anne und ich trauten uns in die naechste Schlacht und haben uns auf halben Weg sogar selbst espuma gekauft, um uns wehren zu koennen. Jedoch waren die Kolumbianer zahlenmaessig zu Hunderten in Ueberzahl, sodass wir uns kaum verteidigen konnten. Ausserdem hatten sie eine Geheimwaffe: espuma mit Mehl! Beides zusammen ergibt eine tueckische Mischung, dessen Konsistenz an Nutella erinnert und bis zum Verrecken klebt. Das Resultat: Abslute Zerstoerung! 



Doch wir haben es ueberlebt!

Auf den Schock haben wir uns Montag einen Besuch bei einer Therme in der Naehe Popayans gegoennt. Es hat sooooooooo gestunken, aber da das Wasser angenehme 40 (!!!) Grad hatte, haben wir dieses Uebel gerne auf uns genommen. Auf dem Rueckweg wurden wir auf 50 Metern Fussweg, den wir hatten, auf einmal von mindestens 30 Kolumbianern gleichzeitig angegriffen und hatten keine Moeglichkeit mehr, dem Angriff auszuweichen. Da wir sozusagen schon auf dem Weg nach Hause waren und deshalb nicht mehr duschen konnten, waren wir deshalb dann die Attraktion in der Chiva auf dem Rueckweg. 





Fazit dieses Urlaubs: Mein Ohr schimmelt, ich pule mir immernoch Matsche aus Mehl, Schaum und Farbe aus meinen Haaren, mein T-shirt & BH sind vermutlich fuer immer zerstoert und ich stinke immernoch nach faulen Eiern alla Therme Coconuco. Und doch war es definitiv ein wunderbares, witziges, lebensfreudiges Wochenende und wohl einer der aufregendsten Urlaube meines Lebens!  




(...Bilder folgen Morgen!!!)







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