Cali

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Sonntag, 9. März 2014

Ja, ich lebe noch ...

... und es tut mir schecklich leid, dass ich so lange nichts mehr geschieben habe!
 Aber in letzter Zeit ist nicht soo viel Interessantes passiert. Doch von diesen Nicht-interessanten Dingen werde ich nun lang und breit berichten, damit ihr mal wieder etwas zu lesen habt. :)


Ich wurde eine Zeit lang von Krankheiten heimgesucht, was, nett ausgedrueckt, ziemlich nervig war. So war ich im Februar 2 Tage erkaeltet
und konnte nicht zur Arbeit und in der selben Woche Freitag bekam ich eine Blasenentzuendung. Fragt mich nicht, wie ich das geschafft habe. Ich kann es mir selbst nicht erklaeren .. So verlor ich auf jeden Fall 4 Arbeitstage in der Schule, was mich total genervt habe. Es ist eben immer sehr aergerlich, wenn man einen Tag krank ist, weil ich in 3 der 4 Schulen nur 1x in der Woche bin. Wenn ich also krank bin, sehe ich die Kids 2 Wochen nicht, was schon echt lange ist .. 

Am 24.-28.02.14 war unser Zwischenseminar. Es kamen Ulla und Andres, die Gruender der Stiftung Schule fuers Leben, nach Kolumbien. Am Montag haben wir 4 verschiedene Einsatzstellen gesehen. Meine war nicht dabei, aber dafuer konnte ich andere Einsatzstellen kennenlernen und mir ein Bild davon machen, wie man in einer Fundacion arbeitet, die keine Schule ist. Es war wirklich interessant. Am meisten hat mich das Heim Oskar Scarpeta beeindruckt, in dem meine Mitfreiwillige Steffi arbeitet. Es wohnen Kinder in jedem Alter dort und die 2-5-Jaehrigen teilen sich einen grossen Schlafsaal mit 27 andere Kindern. Obwohl das Grundstueck wirklich riesig und wunderschoen gruen ist, hat mich der Ort traurig gemacht. Fuer mich war es eine ganz komische Stimmung an diesem Ort und ich koennte mir nicht vorstellen, da fuer ein Jahr zu arbeiten. Wie vielleicht ein paar von euch wissen, habe ich vor einem Jahr noch gesagt, dass ich viel lieber in einem Heim oder so, aber auf keinem Fall in einer Schule arbeiten moechte. Ich bin froh, dass ich letztendlich doch in einer Schule gelandet bin. Ich bewundere Steffi wirklich sehr dafuer, dass sie so gute Arbeit in diesem Heim leistet; ich waere da definitiv nicht stark genug zu. 
In dem Seminar haben wir 3 Tage ausserhalb von Cali in einem Hostel verbracht, um dort ueber Dinge zu reden, die uns am Herzen liegen. Es war schoen, mal rauszukommen, die Natur und vorallem die Gemeinschaft aller Freiwilligen zu geniessen. Denn leider kommt es viel zu selten vor, dass wir uns alle gemeinsam treffen. Einen Tag waren wir reiten, da es abends gegen 6 war, konnten wir in der Natur auf dem Pferd den Sonnenuntergang sehen. Es war wirklich schoen. 





Was ist noch so passiert?
Der Herr Amor hat mich voellig unerwartet mit seinem Pfeil getroffen. Der werte Herr heisst Michael Jordan (nein, kein Witz) Herrera Reyes, oder einfach nur Maicol. Da ja jeder wissen sollte, dass ich es dumm finde, sowas gross aufzupushen und seine Liebe im Internet kundzutun sage ich einfach nur, dass er ein wirklich wunderbarer Mensch ist. Und klein!
 
Ich habe glaube ich noch nie erzaehlt, dass ich im Januar im mit 15 anderen Freiwilligen  beim Paintball spielen war. Ich weiss ja nicht, was fuer ein Vermoegen man dafuer in Deutschland bezahlt, aber ich habe fuer ueber eine Stunde spielen +2x Nachladen 12,50 bezahlt. Wir haben zwar in der Todeshitze bei 35° gespielt und waren danach mehr als durchgeschwitzt, aber es hat tortzdem unglaublichen Spass gemacht. Wir wollen das auf jeden Fall nochmal wiederholen.

Ausserdem war ich im Januar das erste Mal hier in Kolumbien im Stadion, um ein Fussballspiel zu sehen. Hier ist das alles jedoch ein bisschen gefaehrlicher, als in Deutschland. Es gibt sehr viele Feindschaften der Mannschaften, sodass man schon echt aufpassen muss, zu welcher Partie du ins Stadion gehst. Wir waren bei América de Cali gegen Expreso Rojo und es war ziemlich cool.
Bevor wir in das Stadion durfte, musste man an einem Drogenspuerhund vorbei und danach die Schuhe ausziehen, zudem wurde man 3x abgetastet, damit keine Drogen oder Waffen in das Stadion gelangen. Trotzdem kam waehrend des Spiels ein Mann mit einem Becher voller Joints an uns vorbei und rief, dass ein Joint 1000 Pesos, also 35 Cent, koste. Vermutlich hat er einen Sicherheitsmann oder so bestochen, denn anders kann ich mir nicht erklaeren, wie er die reinbekommen hat. América hat an diesem Tag 3:1 gewonnen. :)

Zudem bin ich nun, da ich einmal bei América de Cali im Stadion war, América-Fan. In Cali gibt es naemlich 2 Fussball-Mannschaften. Die 2. ist Deportivo Cali. Diese beiden Mannschaften sind Totfeinde, das kann man sich als deutscher kaum vorstellen. Stellt euch die Situation mit Schalke und Dortmund vor und nehmt sie ungefaehr mal 100, dann kann man sich annaehrend vorstellen, wie die beiden Mannschaften zueinander stehen; gerade, weil sie nunmal auch in der gleichen Stadt sind. Besonders gefaehrlich ist das clasico, das Spiel zwischen den beiden Mannschaften. Es findet naechste Woche statt und in der Zeit sollten wir auf jeden Fall vermeiden, gruene (Cali) bzw. rote (América) T-Shirts anzuziehen. Letztes Jahr wurde ein Freiwilliger, weil er am Tag des clasicos ein gruenes T-shirt auf der Strasse anhatte, mit einem Klappmesser von América-Fans bedroht. Das ist auch der Grund, warum ich mein von Maicol geschenktes América-Trikot, ausser wenn wir ins Stadion gehen, nicht auf der Strasse anziehe. 

So, ihr Lieben, ich glaube, das war es erstmal wieder. Ich hoffe, dieser Roman entschaedigt zumindest ansatzweise die lange Durststrecke von ueber einem Monat. Ich werde das auf jeden Fall nicht nochmal vorkommen lassen :)







P.S.: Einige Fotos fehlen noch, aber ich werde versuchen, sie bald auftreiben, und sie dann hochladen :)


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