Cali

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Samstag, 19. Oktober 2013

Englischunterricht und Friseur

Mittwoch habe ich das erste Mal alleine Englischunterricht gegeben. Es war eine kleine Katastrophe!

Zunächst habe ich mich in den falschen Bus gesetzt, der nicht nach San Jose, sondern nach Santa Ines, also genau in die gegengesetzte Richtung fährt. Nachdem ich es gemerkt hatte, musste ich den ganzen Berg wieder hochlaufen, um den richtigen Bus noch zu bekommen. Das hab ich zum Glück geschafft!
Dann waren wir in der Schule und es war saukalt! Mir wurde dann gesagt, dass ich zuerst den Älteren, also 8-13 Jährigen, Unterricht geben soll. Weil ich vorher absolut nicht wusste, wie viel sie schon wissen und was ich ihnen noch beibringen kann, haben wir nur wiederholt und die Kids haben sich irgendwie uuuunglaublich gelangweilt, sich unterhalten (was sie sowieso IMMER machen), sich Bücher geholt und gepuzzelt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich sie wieder auf den Englischunterricht aufmerksam machen könnte, aber zum Glück kam dann irgendwann ein Kollege und hat gesagt, dass nun Pause sei. Nach der Pause war ich bei den Kleineren dran. Da war es wenigstens leiser, aber besonders gut haben die auch nicht aufgepasst. Es hat mich ziemlich frustriert, dass ich ihnen nichts beibringen konnte. 


Donnerstag hatte ich garkeinen Unterricht und das Produktivste, was ich an diesem Tag geleistet habe, war, eine Schülerin im Unterricht bei Facebook zu registrieren.

Freitag war ich dann wirklich in Santa Ines, und der Kassierer im Bus hat mich extra nochmal gefragt, ob ich denn heute auch wirklich nach Santa Ines möchte. Diese Busse sind wirklich abenteuerlich!

Erstmal liegt der Bus verdammt hoch. Dementsprechend ist es schon eine kleine Hürde, in den Bus einzusteigen, weil du da irgendwie hochkommen musst. Der Bus hat 7 Reihen mit einer Breite von etwa 2,5 m. Auf jeder von ihnen quetschen sich meistens so bis zu 7 Personen. Wenn die Zwischenräume dann noch mit Kindern gefüllt werden und kein Schoß mehr für die Babys frei ist, werden die Männer auf das Dach gesetzt. Kein Scherz! Möchte ein Mann zusteigen, wird er sofort auf das Dach gebeten, steigt eine Frau zu, wird einer der außen sitzenden Männer gebeten, für die Frau Platz zu machen und nach oben zu klettern. 
Auf dem Dach sitzen aber sowieso immer mindestens 2 Männer, die auf die Fracht aufzupassen, die auf dem Dach gelagert ist. Das sind dann Waren von den kleinen Läden der Bergdörfer, wie leere Getränkekisten, die ersetzt werden sollen und mit dem nächsten Bus wieder ins Dorf geschafft werden. Für dieses Abenteuer bezahlt man von Montanitas bis nach Santa Ines 3000 Pesos, also 1,20 €. 

Der Schultag in Santa Ines war sehrviel schöner als Mittwoch in San Jose. Die Kinder haben zugehört und mitgemacht, und ich habe das Gefühl gehabt, dass ich ihnen wirklich etwas beibringen konnte, denn ich haben ihnen "Head and shoulders, knees ans toes" beigebracht. Außerdem war es sehr warm draußen, sodass ich das erste mal in der Woche wirklich geschwitzt habe. Die anderen Tage war es furchtbar kalt, und da ich meine festen Schuhe in Cali vergessen hatte, hatte ich jeden Tag kalte Füße!

Der erfolgreiche Tag wurde denn mit einem Besuch beim Friseur belohnt. Ich habe nun kurze Haare! :)







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